Ein Geschäftsmodell mit Biss steckt hinter dem jungen Unternehmen Foodvibes. Das Start-up hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Netzwerk aus Deutschlands besten Manufakturen aufzubauen und Kunden mit hochwertigen Gourmetboxen zu verwöhnen.

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Essen ist nicht bloß reine Notwendigkeit, es ist Ausdruck eines Lebensstils. Während die einen den Genuss zelebrieren, stehen für andere gesundheitliche Aspekte im Vordergrund. Stundenlang wird über die richtige Zubereitung von Fleisch, Gemüse und Co. diskutiert, in Foodblogs nach neuen Rezepten gestöbert und auf dem Wochenmarkt Ausschau nach den besten Lieferanten gehalten. Im Trend liegt, was sich von der Masse abhebt, und so steigt auch die Nachfrage nach handgefertigten Produkten in geringer Auflage und aus lokalen Zutaten. „Es gibt unglaublich viele kleine und mittelständische Feinkostanbieter in Deutschland, die sich auf regionale Produkte und handwerkliche Fertigung spezialisiert haben“, erläutert Gordian Madsen von Foodvibes. „Oftmals sind diese Manufakturen aber nur in der unmittelbaren Umgebung bekannt. Gerade junge Unternehmen haben noch nicht genügend Manpower für deutschlandweite Vertriebsaktivitäten und konzentrieren sich erst einmal auf regionales Marketing.“ Dadurch entgehen nicht nur den neuen Feinkostanbietern potenzielle Kunden, auch die Gourmet- und Hobbykochszene übt sich unwissenderweise in Verzicht, wenn etwa der Hamburger Gourmet nichts von der Existenz der Bio-Dressinge und -Dips des Freiburger Start-ups Emils weiß oder der Münchner Bierliebhaber das Craft Beer der Berliner Manufaktur Brlo nicht kennt.

Unterstützung beim Aufstöbern neuer Spezialitäten kommt von Foodvibes. Über eine Online-Plattform bieten die beiden Gründer Madsen und Max Konrad seit Dezember 2014 Überraschungsboxen mit Spezialitäten „made in Germany“ an. Jeden Monat stellt das Duo sechs bis acht Produkte zusammen, die bequem per Post an Abonnementkunden versendet werden. I.d.R. wartet jede Box mit mindestens einem Getränk, einem Snack, einer Kochzutat und einem saisonalen Artikel auf, wobei auf Frischwaren generell verzichtet wird. Unter den Delikatessen finden sich so ausgefallene Produkte wie Kakao-Balsamico, Tannenspitzensirup, rotes Zwiebelconfit oder Popcorn mit Erdnuss-Karamell-Flavour, vieles ist bislang gar nicht oder nur sporadisch im Einzelhandel zu finden. „Trifft ein Produkt mal nicht den Geschmack des Empfängers, wird es kurzerhand zum Präsent oder Mitbringsel für Freunde und Familie umgewandelt und erfüllt so auch einen Zweck“, erklärt Madsen.

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Gordian Madsen (l.) und Max Konrad unterstützen mit ihrem Hamburger Start-up Foodvibes regionale Food-Manufakturen dabei, ihren Bekanntheitsgrad zu steigern.

Handverlesene Köstlichkeiten

Den Anstoß zur Unternehmensgründung gab Madsens Elternhaus. „Meine Mutter kocht gerne mit regionalen Zutaten und setzt sich leidenschaftlich mit gesunder Ernährung auseinander. Als Sportler spielt das Thema auch für mich seit jeher eine große Rolle. Die Idee der Gourmetboxen hat sich aus gemeinsamen Gesprächen entwickelt, und meine Mutter steht uns nach wie vor beratend zur Seite“, so Madsen. Das gilt auch für die Auswahl der Manufakturen und Spezialitäten, die nach bestimmten Kriterien erfolgt: Neben Qualität und Geschmack hat die Produktion „made in Germany“ höchste Priorität. Ein Großteil der Produkte trägt das Bio-Siegel. Von einigen Partnerfirmen haben sich Madsen und Konrad zudem persönlich ein Bild gemacht und dabei immer wieder festgestellt, wie eng die Produkte mit der Region, aus der sie stammen, und den Menschen, die sie herstellen, verbunden sind. Die Hintergrundgeschichten zu den einzelnen Unternehmen möchten die beiden nicht unerwähnt lassen: Jede Box enthält einen Einleger, auf dem die Manufakturen und Produkte kurz vorgestellt werden; auf der Foodvibes-Homepage kann man ausführliche Gründungsgeschichten lesen, bekommt Rezeptvorschläge und erfährt Wissenswertes zu speziellen Produktgruppen. Sobald ein Produkt in einer der monatlich versendeten Boxen enthalten war, wird es in den Online-Shop von Foodvibes aufgenommen und ist einzeln nachbestellbar. Madsen: „Unsere Kunden können sich in den kommenden Monaten auf viele weitere spannende Produkte freuen. Shop-in- Shop-Systeme sind ebenfalls in Planung. Schließen sich viele kleine Manufakturen unter unserem Dach zusammen, ist eine Präsenz in Feinkostläden, Weinboutiquen, Cafés und Supermärkten viel leichter umsetzbar.“

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Von Essig bis Kuchen – die Gourmetboxen sind abwechslungsreich bestückt.

Genussvoll werben

Persönliche Grußkarten, Flyer, Infobroschüren oder Produktkataloge – werbende Unternehmen, die die Gourmetboxen für Marketingzwecke einsetzen wollen, haben, was Einleger und Co. betrifft, großen Spielraum. Vollflächig individuell bedruckbare Kartonagen sorgen für den CI-gerechten Look. Madsen: „Unsere Boxen eignen sich z.B. ideal als besondere Aufmerksamkeit für Mitarbeiter anlässlich von Geburtstagen und Jubiläen. Die Beschenkten erhalten gleichwertige Präsente, die sich inhaltlich stark voneinander unterscheiden. So bleibt der Überraschungseffekt im Verlauf eines ganzen Jahres bestehen.“ Einsatzmöglichkeiten für die Feinkostboxen sieht Madsen z.B. auch bei Immobilienfirmen und Küchenausstattern, etwa als Präsent nach erfolgreichem Kaufabschluss. Der Bezug zu Küche und Kulinarik ist aber kein ausschlaggebendes Kriterium, so zählen u.a. auch ein Autohaus und eine Apotheke zum Kundenkreis von Foodvibes. Sämtliche Sets werden per Hand in Hamburg zusammengestellt und versendet. „Eine unserer Stärken als junges Start-up ist, dass wir jeden unserer Kunden persönlich betreuen und sehr flexibel auf Anfragen reagieren können“, erläutert Madsen. „Außerdem wird unser Pool an außergewöhnlichen Delikatessen immer größer, sodass sich auch bei speziellen Anfragen der passende Hersteller in unserem Netzwerk findet.“

Pro verkaufter Überraschungsbox spendet Foodvibes einen Euro an deutsche Entwicklungsprojekte, darunter auch das Projekt „Made auf Veddel“, das mit einer Ausbildungswerkstatt und Sprachkursen die Integration von Frauen mit Migrationshintergrund fördert. Mit weiteren Spenden unterstützt das Start-up den Anbau regional produzierter Lebensmittel und bringt damit sogar selbst die Saat aus, aus der in naher Zukunft weitere Food-Manufakturen heranwachsen können.

www.foodvibes.de

Bildquelle: Foodvibes UG (3); Dustin Janko (1)

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