Mit rund 30% des Umsatzes hat sich der Bereich Werbeartikel zu einem wichtigen Standbein bei Polyclean entwickelt. Dabei setzt das Unternehmen im münsterländischen Ahaus nicht mehr nur auf die Herstellung von individualisierten Reinigungsprodukten aus Microfaser P-9000®. Auch Werbetassen und Sport-Handtücher finden sich mittlerweile im Portfolio.

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Bei Polyclean sucht man die Herausforderung – das wird schnell klar, wenn man bei dem Experten für Reinigungslösungen im münsterländischen Ahaus zu Gast ist. Anders ist es auch nicht zu erklaren, warum Geschäftsfuhrer Ulrich Pohlmann und sein Team seit letztem Sommer mit der PromoMug auch noch auf dem stark umkämpften Tassenmarkt mitmischen. „Wir sind kein klassischer Tassenlieferant, und Anbieter in diesem Bereich gibt es eigentlich ja genug“, gibt Pohlmann dann auch unumwunden zu. „Aber uns hat die Technik dahinter gereizt.“ Bis sich die Ahauser mit den Premium-Werbetassen das erste Mal an den Markt getraut haben, vergingen anderthalb Jahre – viel Zeit also, während der man bei Polyclean alles auf den Prüfstand gestellt und Zertifizierungen für die Lebensmittel-, Spülmaschinen- und Mikrowelleneignung eingeholt hat. „Wir tüfteln gerne und mussten schon viel Lehrgeld zahlen, um jetzt einen präzisen Druck in Premium HD-Fotoqualität zu erreichen, bei dem die komplette Tassenhöhe bedruckbar ist und einzeln mit Namen des Empfängers personalisiert werden kann“, gibt Pohlmann zu und zeigt dabei – durchaus auch mit Stolz – auf einen Container im Hof, der Tausende fehlgeschlagener Versuche enthält. Einfach macht man es sich nicht, und mit dem erstbesten Ergebnis gibt man sich auch nicht zufrieden, so die Botschaft, die sich dem Betrachter aufdrängt.

Tüfteln und ausprobieren: Diese Worte stehen bei dem Besuch häufiger im Raum – die Werbetassen sind nur ein Nebenprodukt dieser Experimentierfreude. Denn eigentlich hat sich Polyclean im Werbeartikelbereich mit der Herstellung von individualisierten Mikrofasertüchern und -schwämmen, mit denen sich empfindliche Oberflächen wie z.B. von Autos, Displays, Brillen und Kameras reinigen lassen, einen Namen gemacht. „Wir prüfen ständig, was wir an einem Artikel optimieren können, und überlegen z.B., wie wir das Mousepad haptisch besser, rutschfester oder noch dünner hinbekommen. Wir haben hier kreative Mitarbeiter, die gerne ausprobieren. Von unzähligen Versuchen sind manchmal nur zwei oder drei verwertbare Ideen dabei, und die Entwicklung zieht sich dann oft über zwei oder drei Jahre“, erzählt Pohlmann.

Erfolgsgeheimnis

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V.l.: Prokurist Andre Trahe, Geschäftsführer Ulrich Pohlmann und Marketingleiter Joachim Reissig.

Fragt man ihn nach dem Erfolgsgeheimnis seines Unternehmens, nennt er genau diese Innovationsfreude als wichtigen Eckpfeiler – gepaart mit einer sehr guten technischen Ausrüstung: Die Produktionsanlagen sind auf einem hochmodernen Stand; bei vielen der Maschinen haben die Polyclean-Mitarbeiter selbst Hand angelegt, um sie an die individuellen Anforderungen anzupassen oder zu verbessern. Wie z.B. bei dem Stanzautomaten, bei dem Kunstledertücher für die kissen-, kreis- oder herzförmigen Autoschwämme CarKoser in hoher Geschwindigkeit durchrasen, um auf Wunsch perforiert zu werden. „Wir haben die Maschine speziell für unsere Bedürfnisse gebaut. Sie arbeitet um ein Vielfaches schneller, als es manuell möglich ware“, erklärt Pohlmann. Die neueste Errungenschaft ist laut dem Polyclean-Geschäftsführer jedoch der Beschichtungsautomat, der bei der Produktion der Mini-Display-Cleaner Anwendung findet. Die selbsthaftenden, frei gestaltbaren und vollflächig bedruckbaren SmartKosi sind Pohlmann zufolge nach wie vor ein Renner im Werbeartikelsegment von Polyclean. Viele der in sechs Standardformaten – Herz, Kreis, Quadrat, Rechteck, Trikot und Sprechblase – ab einer Mindestmenge von 500 Stuck erhältlichen Mikrofaser-Pads verlassen jedes Jahr das Werk. „Der Kunde muss nur sagen, was er haben will, dann bekommt er es, schnell und zuverlassig“, so Pohlmann.

Aufgabe des Beschichtungsautomaten ist es, für die richtige Haftbeschichtung zu sorgen, damit die SmartKosi leicht vom Smartphone ablösbar und wieder verwendbar sind. „Damit die Klebehaftung gewährleistet ist, dürfen die Temperaturen bei der Herstellung nicht mehr als zwei Grad abweichen. Das Rakelmesser für den Haftkleber ist auf den Hundertstel-Millimeter genau einstellbar“, erklärt Pohlmann, und Marketingleiter Joachim Reissig fügt hinzu: „Diese Maschine haben wir so modifiziert, dass sie weitgehend automatisch produzieren kann. Hochauflösende Kameras überwachen die Produktion.“ Apropos überwachen: Nach der Fertigstellung und bevor der Verpackungsautomat für die Einzelverpackung auf einer Trägerkarte im Polybeutel gestartet wird, überprüfen Mitarbeiter die Qualität der SmartKosi. „Das sichert, dass die Reklamationsquote bei uns gegen Null tendiert“, unterstreicht Pohlmann. Derzeit macht der Werbeartikelbereich rund 30% des Umsatzes aus – Tendenz steigend. Denn: „Wir haben gute Produkte in der Entwicklung und sind verlässlich in Qualität und Abwicklung.“ Das Siegel „Made in Germany“ spielt dabei laut Pohlmann eine ebenso wichtige Rolle. „Für unsere Kunden – nicht nur aus dem Werbeartikelhandel – ist es ein Gütesiegel und gleichzeitig auch ein Marketinginstrument, denn es steht für eine gute Qualität. Für uns ist es aber genauso wichtig, in Deutschland zu produzieren, denn so sehen wir sofort, ob alles in Ordnung ist. Außerdem ist dadurch Schnelligkeit garantiert.“

Schnelligkeit als A und O

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Der 2-in-1-Scheibenschwamm und Display-Cleaner CarKoser gewann 2015 den begehrten Promotional Gift Award.

Und hier setzen die Ahauser sogar noch einen obendrauf: Von „Abhängigkeiten“ hält man nämlich nicht viel, weil sie die Reaktionsfähigkeit hemmen. So wird ein Teil der Werkzeuge selbst gebaut, und neben der Programmierung von Websites liegen auch alle ubrigen Prozesse – von der Verwaltung uber die Entwicklung und Produktion bis hin zur Logistik – in eigener Hand. „Wir machen z.B. Produktfotos und -texte selbst. Sechs Mediendesigner kümmern sich außerdem vor Ort darum, dass die Druckvorlagen der Kunden angepasst werden. Wenn wir vorgelagerte Prozesse einkaufen mussten, waren wir nicht mehr so schnell. Und am Standort Deutschland muss man schnell sein, wenn man wettbewerbsfähig sein will.“ Schnell sein, das bedeutet für Polyclean eine kurze Lieferzeit bis maximal zwei Wochen, auch bei großen Bestellmengen von 10.000 Stuck z.B. fur die Brillentücher, CarKoser, Displaytücher und LapKoser. „Um die notwendige Flexibilität zu gewährleisten, halten wir große Mengen Rohmaterial auf Lager.“ Gerade erst hat Polyclean eine neue Halle mit 1.400 qm neu eröffnet und sich zudem weitere 1.800 qm Fläche für ein Hochregallager direkt gegenüber vom Firmensitz in der Einsteinstraße in Ahaus gesichert.

Es sieht so aus, als habe Polyclean noch viel vor. Auf der PSI-Messe hat das Unternehmen gerade erst das neue, individuell personalisierbare ActiveTowel Sporthandtuch vorgestellt. Auch wenn, oder gerade weil, ein Großteil der Arbeiten inhouse verrichtet wird, versuchen sich Pohlmann und Reissig gegen „Betriebsblindheit“ zu schützen: „An der Namensfindung für neue Produkte können sich alle Mitarbeiter beteiligen. Wir formulieren nur die Eckdaten und wählen dann unter den eingegangenen Vorschlägen aus. Der Namensgeber kann sich dann über eine Prämie freuen.“ Auf diese Weise will Pohlmann auch die Identifikation mit den Produkten bei seinem Team erhöhen. „Ein gutes Arbeitsklima ist wichtig“, bemerkt Reissig. Der Teamgeist gehe weit: „Einmal waren wir wegen eines Maschinenausfalls im Rückstand. Unsere Mitarbeiter sind dann am Wochenende eingesprungen. Wir haben am Samstag und Sonntag durchproduziert und konnten so wieder aufholen und die Terminschiene halten“, berichtet Reissig mit Stolz.

Rasante Entwicklung

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Als Mailingverstärker ideal: das vollflächig bedruckbare Brillentuch aus Microfaser P-9000®.

Ohne diese Mentalität wäre das rasante Wachstum des Unternehmens kaum denkbar gewesen. Im Jahr 2001 noch „von zu Hause aus“ gestartet, beschäftigt Polyclean mittlerweile rund 80 Mitarbeiter. Angefangen hatte Pohlmann als Importeur von Produkten aus Fernost und Europa – bis zunehmend Sonderwünsche kamen, die mit dem Import-Geschäft nicht mehr abgedeckt werden konnten. „Wir haben das als Herausforderung begriffen und damit begonnen, eine eigene Produktion aufzubauen. Anfangs haben wir bei den Individualisierungen noch ausschließlich mit dem Siebdruckverfahren gearbeitet und uns die Frage gestellt, ob Digitaldruck fur uns möglich ist. Ein Jahr lang haben wir ausprobiert. Mehrfarbiger Digitaldruck war 2005/2006 noch eher selten.“ Heute ist man stolz auf die Fotodruckqualität der Produkte. Sieb- und Digitaldruck werden von den Kunden am stärksten nachgefragt, aber auch Individualisierungen per Prägung haben die Ahauser im Portfolio. „Reinigung ist kein stark emotional behaftetes Thema. Aber es ist wichtig, und es wirkt“, unterstreicht Pohlmann – und das ganz offenbar branchenübergreifend: Zu den Kunden gehören z.B. Apple, Canon, Deutsche Bahn, Audi, BMW, Panasonic, Telekom, Sony, Allianz und Zeiss. Denn schließlich: Wer präsentiert sich im Marketing nicht gerne mit einem „sauberen“ Image.

// Rebecca Klug

www.polyclean.com

Bildquelle: Rebecca Klug, © WA Media (1); Polyclean (7)

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