Weder große Euphorie noch herbe Enttäuschung: Die diesjährige PSI-Messe (9. bis 11. Januar 2018, Messe Düsseldorf) musste ein leichtes Minus bei Aussteller- und Besucherzahlen hinnehmen, konnte aber dennoch ihre besondere Stellung für den deutschen und internationalen Werbeartikelmarkt unterstreichen. 925 Aussteller aus 37 Nationen zeigten laut Veranstalter Reed Exhibitions ihre Produkte und Dienstleistungen, das waren 63 weniger als im letzten Jahr. Mit nach offiziellen Angaben 17.342 Besuchern wurde der Vorjahreswert von 18.094 Besuchern um ca. 4% unterschritten, der Anteil internationaler Besucher wuchs leicht von 57 auf 58%. Die Anzahl der Industriekunden, die am dritten Messetag auf Einladung eines PSI-Händlers die Messe besuchten, bezifferte der Veranstalter auf 1.200. Im Vorjahr bei der Premiere des Industriekundentags waren es nach Veranstalterangaben noch mehr als 1.700 Industriekunden gewesen – demnach beträgt der Rückgang an Industriekunden rund 30%. Dass dennoch viele Aussteller die Rückmeldung gaben, mehr Industriekunden an ihrem Stand begrüßt zu haben als im letzten Jahr, dürfte auch mit der veränderten Aufplanung der Messe zu tun haben – die Industriekunden konnten das Ausstellungsareal durch beide Eingänge betreten.

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Die Stimmung war angesichts der wirtschaftlichen Gesamtsituation und basierend auf einem für die Branche erfolgreichen Jahr 2017 getragen von Zuversicht und Gelassenheit. Manch ein Besucher vermisste ein wenig von dem flirrenden Flair vergangener Jahre, dafür konnten viele Gespräche in Ruhe bis zum Abschluss geführt werden – nicht wenige Lieferanten registrierten z.B., dass die Zahl der Musterbestellungen gestiegen war. Insgesamt herrschte viel Business as usual, viel routinierte Betriebsamkeit vor. Dementsprechend fiel das Resümee der meisten Aussteller relativ positiv aus. Man zeigte sich zufrieden mit den Gesprächsinhalten und größtenteils auch mit dem Besucheraufkommen, wobei der erste Messetag etwas schleppend anlief und der dritte Messetag ab 16.00 Uhr stark abflaute.

Auffallend: Die Professionalität der Standpräsentationen war noch einmal höher als ohnehin schon gewohnt, und auch das Produktangebot wusste sowohl bezogen auf die Vielfalt als auch auf die Qualität der gezeigten Artikel zu überzeugen. Da passte es nicht ganz ins Bild, dass aufgrund des Ausstellerrückgangs in jeder Halle ungenutzte Flächen mit unschönen Stellwänden abgetrennt und einige der Sonderflächen bisweilen etwas lieblos in Szene gesetzt wurden.

Obwohl einige namhafte Player fehlten, war der Bereich der Werbetextilien mit rund 200 Ausstellern stark vertreten. Auf dem – diesmal nicht erhöhten – Catwalk wurden viermal am Tag Modenschauen präsentiert. Darüber hinaus war der Erlebnischarakter der Messe jedoch nicht so ausgeprägt wie in vergangenen Jahren. Auch die Aussteller zeigten sich – bezogen auf Aktionen in den Gängen und an den Ständen – spürbar zurückhaltender.

Als starke Trends stachen die Themen Nachhaltigkeit, technische Produkte, Schreibkultur, Drinkware und Retro-Design heraus. Nicht so stark ausgeprägt, wie man hätte erwarten können, war das Feld der Fanartikel zur anstehenden Fußball-WM.

Die kommende PSI-Messe findet vom 8. bis 10. Januar 2019 in Düsseldorf statt, dann erstmals parallel zur Viscom, Europas Fachmesse für visuelle Kommunikation. Ein ausführlicher Bericht zu der diesjährigen PSI-Messe findet sich in den Werbeartikel Nachrichten Nr. 370 (31. Januar 2018).

// Mischa Delbrouck

www.psi-messe.com/de

Fotos: Till Barth, Andrea Bothe, Mischa Delbrouck, Julia Kuschmann, Jasmin Oberdorfer, Claudia Pfeifer, Michael Scherer, © WA Media

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