Die EU-Kommission will nach eigenen Angaben die weltweit erste „Überwachungsliste für Produktfälschung und -piraterie“ ins Leben rufen. Ziel sei es, die Märkte außerhalb der EU zu ermitteln, auf denen Produktfälschung und -piraterie und andere Formen des Missbrauchs von Rechten des geistigen Eigentums gang und gäbe sind. „Auf der Grundlage von Beiträgen der Interessenträger wird die künftige Überwachungsliste dabei helfen, die Verbraucher, die möglicherweise auf diesen Märkten Produkte erwerben, zu sensibilisieren und die Betreiber dieser Märkte sowie die Eigentümer bei der Verfolgung des Missbrauchs von Rechten des geistigen Eigentums zu unterstützen“, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung. Die Kommission werde zudem die von örtlichen Behörden getroffenen Maßnahmen zur Reduzierung der Verfügbarkeit von Waren und Dienstleistungen beobachten, die auf den ermittelten Märkten gegen geistige Eigentumsrechte verstoßen.
Laut dem Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) beläuft sich der Handel mit Nachahmungen und Raubkopien im Jahr auf etwa 338 Mrd. Euro weltweit. Besonders betroffen ist die Europäische Union, wo Nachahmungen und Raubkopien bis zu ca. 5% aller Importe bzw. 85 Mrd. Euro im Jahr ausmachen.