Wanderer, Kletterer und Radfahrer, Campingplatzbewohner, Festivalbesucher und digitale Nomaden, die gerne draußen unterwegs sind – dank Sunnybag werden sie alle Teil eines dezentralen Solarkraftwerks. Denn die Taschen und Rucksäcke des Grazer Unternehmens erzeugen elektrische Energie – und das umweltfreundlich, mit der Kraft der Sonne.

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Was haben James Bond-Darsteller Sir Roger Moore, Formel 1-Pilot Sebastian Vettel und der MotoGP-Fahrer Marc Máquez gemeinsam? Sie sind stolze Besitzer eines Rucksacks von Sunnybag. Der Grund: Das Grazer Unternehmen, das die innovativen Solar-Accessoires herstellt, hatte sich bei einem Wettbewerb in seiner Heimatstadt, bei dem das offizielle Gastgeschenk der Stadt Graz gesucht wurde, durchgesetzt. Seitdem überreicht Bürgermeister Siegfried Nagl prominenten Besuchern der steirischen Landeshauptstadt regelmäßig einen der stilvollen Alltagsbegleiter des Start-ups – aktuell das Rucksack-Modell Iconic in Grau. Neben dem dezent aufkaschierten Logo der Stadt verleiht dem Präsent bei der Übergabe auch ein Einsatz mit dem Slogan „Sunshine from Graz“ und der Unterschrift des Stadtoberhaupts einen individuellen Look. So haben Moore, Vettel und Máquez jederzeit eine unabhängige Stromquelle dabei, mit der sie ihre mobilen Wegbegleiter aufladen können und die sie ganz nebenbei an ihren Österreichaufenthalt erinnert.

Vom Hörsaal in die weite Welt

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Steht mit seinen Produkten auf der Sonnenseite: Stefan Ponsold, Erfinder und CEO von Sunnybag.

Verzweifelte Studenten auf der Suche nach Strom, eine umfunktionierte Umhängetasche und ein Festival bildeten die Initialzündung für die Geschäftsidee: Unternehmensgründer Stefan Ponsold, der vor zehn Jahren noch als Produktentwickler arbeitete und nebenbei Innovationsmanagement studierte, erlebte jedes Wochenende im Hörsaal, wie sich Dutzende Studenten um eine einzige Steckdose scharten, um ihr Handy aufzuladen. „Mobiltelefone werden zwar immer leistungsfähiger, gleichzeitig steigen aber auch die Nutzungsmöglichkeiten – und jede zusätzliche App verbraucht Strom“, so Ponsold. „Da schon ein DIN A4 großes Solarpaneel ausreicht, um ein Smartphone in rund zwei bis drei Stunden aufzuladen, begann ich darüber nachzudenken, wie man Sonnenenergie unterwegs sinnvoll nutzbar machen könnte.“ Schließlich half ihm ein Freund, Solarmodule an eine Umhängetasche anzunähen. Derart ausgerüstet, fuhr Ponsold auf ein Musikfestival, wo er sich dank seiner Produktidee auch nach mehreren Tagen auf dem Campingplatz noch über einen vollen Handyakku freuen konnte. „Ich hatte eigentlich gar nicht vor, eine eigene Firma zu gründen, aber ich wurde von so vielen Leuten angesprochen, dass ich kurze Zeit später doch mit einer eigenen Website online ging“, erzählt Ponsold. Zunächst als Einzelunternehmen gegründet, folgte später die Umfirmierung zur Sunnybag GmbH. Mittlerweile gibt es eine Niederlassung in den USA und lokale Partner in Afrika und Australien. Bekannte Einzelhandelsketten wie Gigasport, Media Markt, Saturn und Hofer haben die Produkte österreichweit und z.T. über die Landesgrenzen hinaus gelistet. 

Egal ob Smartphone oder Tablet, Digitalkamera, mobile Spielkonsole, GPS-Gerät oder MP3-Player – sämtliche über USBAnschluss aufladbare Weggefährten können mithilfe der Rucksäcke und Taschen von Sunnybag unterwegs mit umweltfreundlicher Sonnenenergie gespeist werden. Solange die je nach Modell fest verbauten oder abnehmbaren Solarpaneele der direkten Sonne ausgesetzt sind, lassen sich Smartphone und Co. ohne Umweg direkt laden. Wer die Sonnenenergie nicht sofort nutzen, sondern zwischenspeichern und zu einem späteren Zeitpunkt abrufen möchte, greift auf einen Powerstick oder eine Powerbank von Sunnybag zurück. Werden die Solarpaneele optimal im 90 Grad Winkel zur Sonne ausgerichtet, beträgt z.B. die Ladedauer der angebotenen 6.000 mAh starken Powerbank bei Sonnenschein durchschnittlich vier bis fünf Stunden. Sobald der mobile Energiespeicher vollständig aufgeladen ist, sorgt der eingebaute Überladeschutz dafür, dass er sich automatisch abschaltet. Je nach Gerätetyp lassen sich mit der gespeicherten Energie rund drei Smartphones aufladen. Bei bedecktem Himmel oder schlechten Lichtverhältnissen verlängern sich die Ladezeiten. Sollte über längere Zeit nicht genügend Tageslicht vorhanden sein, um die Akkus zu laden, kann per USB-Verbindung über einen PC bzw. Laptop oder über das Stromnetz Abhilfe geschaffen werden.

Individuelle  Energiebündel

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Das Rucksackmodell Iconic – hier in der Gastgeschenk-Variante der Stadt Graz – verfügt über Sunpower®-Paneele mit einer Leistung von 7.000 mWp, ist 48 x 37 x 17 cm groß und rund 1.120 g schwer. Hochwertiges Cordura-Textil macht das Accessoire besonders widerstandsfähig und wetterfest.

Schlechte Stromversorgung, aber Sonne satt – unter diesen Voraussetzungen leisten die Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen in afrikanischen Krisen- und Kriegsgebieten täglich medizinische Hilfe. Damit Geräte wie Defibrillatoren auch unterwegs funktionieren, hat Sunnybag spezielle Notfalltaschen und Rucksäcke für die Hilfstruppen im Südsudan entwickelt. Ponsold: „Von der Aufteilung der Fächer über die Farbgebung in Weiß und Rot bis hin zur Auswahl des Solarpaneels haben wir eng mit der Hilfsorganisation zusammengearbeitet. Eines der Modelle verfügt über ein ausklappbares Paneel, um möglichst viel Sonnenenergie in möglichst kurzer Zeit zu tanken.“ Die verwendeten Solarzellen stammen aus Österreich und den USA. Laut Ponsold seien die Sunpower®-Paneele des amerikanischen Lieferanten bereits in der Raumfahrt zum Einsatz gekommen. Die Fertigung der Rucksäcke erfolgt in Fernost.

„Ärzte ohne Grenzen war unser erster große Kunde“, berichtet der Unternehmensgründer. „Danach folgten Kooperationen mit der Einzelhandelskette Libro, die einen von uns kreierten Schulrucksack im Retail anbieten, sowie mit Northland. Der Outdoorartikelhersteller vertreibt unser Leaf+ mit eigener CI. Leaf+ ist das leichteste, flexible Outdoor-Solarsystem der Welt. Mitgelieferte Schlaufen, Karabiner und Saugnäpfe ermöglichen eine Anbringung an 99% aller gängigen Rucksäcke. 2017 wurde der Artikel mit einem Ispo Award ausgezeichnet.“ Ein besonderes Präsent überlegte sich ein Sponsor von Sportevents. Die Athleten erhielten gebrandete Transport-Cases für Go- Pro-Kameras mit Solarfunktion. Ponsold: „Auf Wunsch entwickeln wir komplett individuelle Lösungen. Weniger zeit- und kostenintensiv ist die Möglichkeit, Artikel aus unserem Standardsortiment ab einer Bestellmenge von fünf Stück mit kaschierten Logos oder individuellen Metallplaketten zu veredeln.“ Mit den Solar-Artikeln von Sunnybag einen guten Draht zur Zielgruppe aufzubauen, gelingt also sowohl bei größeren als auch kleineren Werbebudgets.

// Jasmin Oberdorfer 

www.sunnybag.at

Fotos: Sebastian Reich (1); Sunnybag GmbH (2)

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