gruener Knopf 250x224 - Neues Textilsiegel: „Grüner Knopf“ startetDie Bunderegierung hat ein neues Textilsiegel für nachhaltige Kleidung auf den Weg gebracht. Am 9. September 2019 stellte Dr. Gerd Müller (CSU), Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, auf einer Pressekonferenz in Berlin den „Grünen Knopf“ vor. Verbraucher sollen mithilfe des staatlichen Gütesiegels sozial- und umweltverträglich produzierte Kleidung leichter erkennen. Langfristig möchte man so die Nachfrage nach nachhaltig produzierten Textilien steigern.

Unternehmen, die ihre Artikel mit dem „Grünen Knopf“ kennzeichnen möchten, müssen sowohl 20 Unternehmenskriterien als auch 26 soziale und ökologische Produktkriterien einhalten. Bei den zu prüfenden Textilien setzt der „Grüne Knopf“ auf anerkannte Siegel, die von den teilnehmenden Firmen vorgelegt werden müssen. In der Einführungsphase bis 2021 umfassen die Kontrollen allerdings lediglich die beiden Arbeitsschritte „Zuschneiden und Nähen“ sowie „Bleichen und Färben“. U.a. die Grünen, mehrere Umweltverbände und Vertreter aus der Textilbranche kritisieren, dass der „Grüne Knopf“ nicht die gesamte Lieferkette in den Blick nehme, auf freiwilliger Basis beruhe und somit von einem echten Nachhaltigkeitssiegel weit entfernt sei. Nach Angaben des Bundeministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wolle man die Kontrollen langfristig jedoch auf weitere Arbeitsschritte ausweiten.

Aktuell dürfen 27 Unternehmen Produkte verkaufen, die mit dem „Grünen Knopf“ ausgezeichnet sind. Dazu gehören neben Aldi, Lidl, Rewe, Tchibo, Hess Natur und Vaude auch im Werbeartikelmarkt aktive Firmen wie z.B. Textilspezialist Brands Fashion, Buchholz, und das Kölner Start-up Kaya&Kato, das Workwear für die Gastronomie und Hotellerie produziert. „Wir sind stolz, als Pionier der ersten Stunde dabei zu sein“, so Uli Hofmann, Geschäftsführer von Brands Fashion. „Am ‚Grünen Knopf‘ schätzen wir, dass dieser ausschließlich von Unternehmen eingesetzt werden darf, die sich ernsthaft und dauerhaft engagieren. Die beabsichtigte kontinuierliche Verschärfung der Kriterien des ‚Grünen Knopfes‘ stellt zudem sicher, dass sich alle teilnehmenden Textilunternehmen auch stetig verbessern müssen. Die Version 1.0 des ‚Grünen Knopfes‘ ist aus unserer Sicht ein gelungener Start in eine gerechtere und saubere Zukunft der Textilwirtschaft.“ „Da Kleidung häufig zu Schnäppchenpreisen angeboten wird, denken wir nur selten darüber nach, wie aufwendig der Entstehungsprozess ist. Wir möchten dafür sensibilisieren, auf Qualität zu setzen und Mensch und Umwelt beim Kauf von Produkten nicht aus den Augen zu verlieren“, erläutert Dr. Stefan Rennicke, Geschäftsführer von Kaya&Kato, die Beweggründe zur Teilnahme. „Wir hoffen mit dem ‚Grünen Knopf‘ noch mehr Transparenz und Vertrauen für unsere Kunden zu schaffen und unterstützen die Initiative nachdrücklich.“

www.gruener-knopf.de
www.brands-fashion.com
www.kaya-kato.de

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