Dass ein absoluter Klassiker unter den Merchandisingartikeln, die Baseballcap, plötzlich ganz neue Individualisierungsmöglichkeiten offenbart, geht auf die Kappe von Rubde. Denn das Kölner Start-up stattet seine Kopfbedeckungen als Smart Fashion mit individualisierbaren und jederzeit austauschbaren Patches sowie einem selbst programmierbaren NFC-Tag aus.

RUBDE IMG 0978 2 - Rubde: Caps mit Kommunikationstalent

„Wie viel Uhr?“ Eine Frage, die einer ihrer Kumpels öfter stellen sollte, dachten sich Jonas Rubers und Felix Deutsch vor sechs Jahren. Ihr gemeinsamer Freund kam nämlich regelmäßig zu spät. Als Geburtstagsgeschenk überlegten sich die beiden ehemaligen Studienkollegen daher eine nicht ganz ernst gemeinte Aufmerksamkeit, die ihrem Kumpel dabei helfen sollte, die Zeit im Blick zu behalten: eine Cap, auf der die Frage „Wie viel Uhr?“ steht. Damit, so die Überlegung der Freunde, würde der Träger Personen in seiner Umgebung ständig dazu auffordern, ihm die aktuelle Uhrzeit mitzuteilen. Und so sollte man es doch endlich einmal schaffen, pünktlich zu sein. Wie sich herausstellte, kam die Geschichte mit der Uhrzeit für Rubers und Deutsch genau zum richtigen Zeitpunkt, denn sie brachte die beiden Studenten der Sporthochschule Köln nicht nur auf eine Geschenk- sondern auch auf eine Geschäftsidee: Da den beiden bewusst war, dass ihr Spaßpräsent voraussichtlich nicht sehr oft von ihrem Kumpel benutzt werden würde, kreierten sie ein Patch mit Druckknöpfen, das sich auf der Cap befestigen ließ. „So konnten wir die lustige Anspielung auf die Unpünktlichkeit unseres Freundes mit einer hochwertigen Cap verbinden, die er auch langfristig gerne anzieht“, so Rubers. „Danach haben wir unser Patch-System weiterentwickelt, die Marke Rubde gegründet, eigene Caps designt, Produktionszentren in China gesucht, einen Online-Shop erstellt und im Sommer 2015 den Unternehmer Michael Oberdieck erst als Coach und später als Partner gewonnen.“

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Immer mit Cap unterwegs: Jonas Rubers, einer der Gründer von Rubde.

Wie es sich für eine klassische Gründer-Story gehört, wurde zunächst die ganze Familie eingespannt und in Heimarbeit gewerkelt. Rubers: „Ab Mitte 2015 haben wir ein Auslandssemester gemacht – Felix auf Bali und ich in Australien. Während ich online die Bestellungen entgegengenommen habe, kümmerte sich meine Mutter in Deutschland um die Abwicklung der Aufträge. Felix‘ Oma hat mit einem von uns entwickelten Werkzeug die Patches gestanzt, die Druckknöpfe angebracht und die fertigen Schilder zum Lasern an eine Partnerfirma geschickt.“ Seitdem hat sich viel getan: 2020 steht Rubde auf vier Säulen – dem eigenen Webshop, einem Amazon-Shop, dem Direktverkauf auf internationalen Großveranstaltungen und dem Verkauf an Handelskunden. Zudem werden heute die austauschbaren Schilder am Kölner Firmenstandort selbst gelasert. Aus diesem Grund sind kleinere Stückzahlen auch schon innerhalb von ein- bis zwei Werktagen lieferbar. Sämtliche Patches sind in zwei Größen verfügbar. Bei den Lederplättchen steht eine helle und eine dunkle Variante zur Auswahl, bei den Schildern aus Kunstleder ist das Farbspektrum breiter und reicht von Rosa über Blau bis hin zu edlem Schwarz mit goldenem Schriftzug. Ab einer Mindestabnahme von 100 Caps lassen sich die Kopfbedeckungen in Firmenfarben gestalten und können zusätzlich per Stick veredelt werden. Beanies mit und ohne Bommel in verschiedenen Farben gehören mittlerweile ebenso zum Sortiment wie Schlüsselanhänger – und auch hier warten jeweils zwei Druckknöpfe auf ein passendes Pendant.

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Wer gerne Früh Kölsch trinkt und seine Liebe zum Bier und zu Köln offen nach außen tragen möchte, trägt Rubde. Im Merchandising-Shop der Brauerei in Köln können sich Fans mit Schirmmützen und individuellen Patches eindecken.

Botschaften mit Köpfchen

Ob modisches Accessoire, Teil der Dienstkleidung, Markenzeichen von Sportlern und Präsidenten, Fanutensil oder Merchandisingartikel – Snapback-Caps sind als vielseitige modische Kopfbedeckung in Freizeit und Beruf längst nicht mehr wegzudenken. Mit seiner Idee gibt das Rubde-Team dem Langzeittrend nicht nur neuen Schwung, sondern stellt auch die Veredelungsmöglichkeiten des beliebten Lifestyle-Artikels gehörig auf den Kopf. Denn zusätzlich zu individuellen Designs mittels Farbe, Stick und Bedruckung bieten die Patches ganz neue Kommunikationsmöglichkeiten. Auf der internationalen Fitnessmesse Fibo in Köln dienten 2019 z.B. Produkte der Marke Rubde mit speziell gebrandeten Patches als offizielle Merchandisingartikel, und die Kölner Bierbrauerei Früh hat eine eigene Kollektion in ihren Fanshop aufgenommen. Die Erlebniswelt Area 47 in Tirol, ein Freizeitpark für Outdoorsportler, stattet ihr Personal mit Rubde-Produkten aus und vertreibt die stylishen Accessoires zusätzlich als Fanartikel in ihrem Shop. Nicht weit entfernt in Sölden begrüßen die Mitarbeiter der Bergbahnen bald wieder Touristen mit Lederplättchen, die zur Jahreszeit passen und „Happy New Year“ oder „Happy Easter“ wünschen. Hotels in Düsseldorf (me and all), Köln (City Plaza) und Berlin (Mercure) haben ihre Mitarbeiter mit den stylishen Kopfbedeckungen ausgestattet. Je nachdem, ob die Caps an der Rezeption oder an der Bar zum Einsatz kommen, erhalten die Gäste via Patch beispielsweise Botschaften wie „Ich regle das“ oder „Ich mix‘ dir was“. „Der Vorteil dieser Art der Teamkleidung ist der jederzeit problemlose Austausch von Botschaften, Logos und Slogans. So kann man schnell auf aktuelle Situationen reagieren oder sich schon vorab ohne viel Aufwand ganz gezielt auf verschiedene Events und Anlässe vorbereiten“, so Rubers. „Außerdem können die Mitarbeiter unsere Caps und Beanies auch in ihrer Freizeit tragen – mit einem Patch ihrer Wahl natürlich.“ Im Online-Shop von Rubde finden sich dafür zahlreiche Vorlagen, und über ein Konfigurationstool lassen sich eigene Designs erstellen.

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Auch Beanies-Liebhaber werden bei Rubde fündig.

Auf die Corona-Krise hat das agile Unternehmen bereits mit einem neuen Produkt reagiert: Ab sofort haben die Kölner multifunktionale Schlauchtücher im Programm, die sich über Mund und Nase ziehen lassen und damit eine ansprechende Alternative zur klassischen Maske darstellen. Die Bandanas verfügen ebenfalls über zwei Druckknöpfe und können mit individuellen Patches aufgepeppt werden. Wer mehr mitzuteilen hat als auf ein kleines Lederschild passt, nutzt die NFC-Tag-Lösung des Start-ups: Jede Cap oder Beanie von Rubde hat einen NFC-Sticker auf dem Schirm, über den per Handy oder Tablet u.a. Websites und digitale Visitenkarten aufgerufen werden können. „Aktuell arbeiten wir daran, die NFC-Schnittstelle direkt in das Produkt zu integrieren“, verrät Rubers, der werbenden Unternehmen mit seiner Smart Fashion die Möglichkeit eröffnet, bei Promotionaktionen haptische und digitale Komponenten geschickt miteinander zu verknüpfen. Dabei stellt Rubers klar: „Für die Massenproduktion und als Streuartikel sind unsere Textilien nicht geeignet. Wir legen Wert auf Qualität und Design und sind daher eher im Bereich der Premiumpräsente anzusiedeln.“ Für besondere Gelegenheiten also sollte die Werbeartikelszene die Schirmmützen der Marke Rubde ab sofort auf dem Schirm haben.

// Jasmin Oberdorfer

www.rubde.com

Bildquelle: Deutsch, Rubers, Oberdieck GbR

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