Hohe Qualität, innovative Produkte und kreative Veredelungstechniken – dafür ist meterex deutschlandweit und international bekannt. Vor hundert Jahren als Galvanisierungsbetrieb gegründet, gehört das Familienunternehmen heute zu den erfolgreichsten Messwerkzeugspezialisten des europäischen Werbeartikelmarktes mit einem der größten Sortimente an Bandmaßen und Gliedermaßstäben.

meterex Drohnenfoto 2020 - 100 Jahre meterex: Messbare Erfolge

Eigentlich wollte meterex seinen 100. Geburtstag in diesem Jahr groß feiern. Doch Corona und die mit der Pandemie verbundenen Abstandsregeln machen auch vor Jubiläumsplänen nicht Halt und zwangen das Langenfelder Unternehmen dazu, die Feierlichkeiten ins nächste Jahr zu verschieben. Dabei gibt es mit Blick auf die hundertjährige Historie allen Grund zum Feiern, denn aus einem Betrieb für Metallveredelung ist mit den Jahren ein erfolgreiches Werbeartikelunternehmen geworden, das international für seine qualitativ hochwertigen Messwerkzeuge geschätzt wird. Die Erfolgsgeschichte von meterex begann 1920 in der „Messerstadt“ Solingen, wo Karl und Richard Kuntze den Galvanisierungsbetrieb Gebr. Kuntze gründeten. 1934 wurde das erste Gebrauchsmuster für ein bombiertes Stahlbandmaß eingetragen, nach dem Zweiten Weltkrieg konzentrierte sich das Unternehmen dann zunehmend auf die Herstellung von Messwerkzeugen. Unter dem Markennamen Kusometer ― eine Kombination der Wörter „Kuntze“, „Solingen“, und „Metermaß“ ― begannen die Brüder 1947 bereits sehr früh mit dem Export ihrer Waren nach Amerika, Frankreich und Skandinavien.

Den ersten Schritt in Richtung Werbeartikelbranche gingen die Solinger im Jahr 1950, als sie die ersten Bandmaße mit Werbeaufdruck fertigten. Die individuelle Veredelung der Messwerkzeuge erfolgte damals mittels Metallplaketten. Als schließlich Richard Kuntze, Sohn von Richard Kuntze sen., 1964 ins Unternehmen eintrat, konzentrierte man sich verstärkt auf die Herstellung von Bandmaßen für die Werbeartikel- und Werkzeugindustrie. Mit „meterex“ erhielt das Familienunternehmen 1970 einen neuen Namen: Die Kombination aus den Wörtern „Metermaß“ und „Export“ rückte die Messwerkzeuge in den Vordergrund und unterstrich gleichzeitig die internationale Ausrichtung des Unternehmens. Der zweite Teil des neuen Firmennamens könne jedoch auch für „Rex“, also „König“, stehen, wie Richard Kuntze erläutert: „Ich wollte immer König der Bandmaße werden“, lacht er.

Neues und altbewährtes

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Richard Kuntze und sein Sohn Oliver in den Produktionsräumen bei meterex.

1970 brachte die Solinger Ideenschmiede außerdem eines ihrer erfolgreichsten Produkte auf den Markt: Mit Visita präsentierte meterex das erste Bandmaß im Visitenkartenformat und unterstrich damit seine bis heute ungebrochene Innovationskraft. „Unser Credo war immer: Hauptsache anders als die anderen“, so Richard Kuntze. „Wenn die anderen etwas rund gemacht haben, war es bei uns eckig. Der so erzielte Wiedererkennungswert ist ein Schlüssel zum Erfolg.“ Das beweist auch die Innovation Bodyflex, die seit 1982 produziert wird: Das nach Unternehmensangaben weltweit erste flexible Körperumfangbandmaß ist bis heute besonders in der Diät- und Abnehmindustrie beliebt, war jedoch ursprünglich für den medizinischen Einsatz gedacht. Richard Kuntze: „Die Idee hinter Bodyflex war, dass Rheumaerkrankte ihre Arme, Beine und Handgelenke mit dem flexiblen Bandmaß bequem selbst ausmessen, etwaige Schwellungen erkennen und entsprechend handeln können.“ 1990 stieg mit Richards Sohn Oliver die dritte Generation der Kuntze-Familie bei meterex ein. Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung zum Bankkaufmann absolvierte Oliver Kuntze eine Betriebsausbildung bei meterex, um das Unternehmen von der Pike auf kennenzulernen. Mit seinem Einstieg wurde das Sortiment um Gliedermaßstäbe aus Holz und Kunststoff erweitert. Außerdem trieben Vater und Sohn das Exportgeschäft weiter voran. Mit 68 Jahren zog sich Richard Kuntze langsam zurück und übergab die Geschäftsführung im Jahr 2005 offiziell an seinen Sohn, der meterex bis heute leitet. Seit 1999 sitzt der Messwerkzeug-Spezialist in Langenfeld zwischen Köln und Düsseldorf. Bis heute sind dort einige der alten Maschinen im Einsatz, mit denen diverse Bauteile der Bandmaße verarbeitet werden. „Die Maschinen sind aus den 1960er Jahren und laufen noch heute wie am ersten Tag“, erklärt Richard Kuntze. Der Großteil des Maschinenparks freilich besteht aus hochmodernen Druck- und Fertigungsautomaten, an denen ein ebensolches Produktportfolio entsteht.

Kompetenz und Innovation

„Wir behalten die Entwicklungen im Markt immer im Auge und halten unser Sortiment stets aktuell. Unsere Produktpalette bietet wirklich für jeden Geschmack und jeden Anlass den passenden Artikel“, erläutert Oliver Kuntze. Allein der Umfang des Sortiments ist beachtlich: Das aktuelle Lieferprogramm besteht aus über 130 Kernprodukten, die in mehr als 500 Varianten lieferbar sind. Den Großteil des Portfolios machen die Bandmaße aus, danach folgen Gliedermaßstäbe. Doch auch Wasserwagen, Messer und Lineale gehören zur Produktpalette der Langenfelder. Für alle gilt der Leitspruch: „Alles außer gewöhnlich“. Ob Gliedermaßstäbe in Überlänge oder die Miniversion für den Schlüsselbund, ob extra schmale Bandmaße oder die besonders robuste Variante mit vertikaler Skalierung und integriertem Magneten, ob Dreikantlineal oder Neigungswasserwage – meterex bietet hochwertige Werkzeuge für jeden Anlass, die alle mit metrischer oder metrisch-englischer Skalierung erhältlich sind und den Genauigkeitsklassen II bzw. III nach EU-Richtlinien entsprechen. Außerdem überzeugen die Produkte mit hoher Qualität, cleveren Details und vielen zusätzlichen Funktionen. So produzieren die Langenfelder z.B. den Holz-Gliedermaßstab craftmeter, der dank eines eingebauten Magneten aus dem weltweit stärksten Magnetmaterial Neodym nicht nur das Abmessen erleichtert, sondern mit einer Haltekraft von 500 g auch beim Fixieren oder Aufheben von Schrauben, Werkzeugen oder Schlüsseln helfen kann. Ganze 700 g Zusatzgewicht kann der integrierte Magnet des Top-Bandmaßes Blackstar tragen. Zusätzlich punktet das 5- bzw. 3 m-Bandmaß mit extragroßen Ziffern auf einem robusten Stahlband mit effektvoller, schwarzer Ober- und weißer, vertikal skalierter Unterseite.

Imperial 1972 - 100 Jahre meterex: Messbare Erfolge

Der Klassiker Imperial wurde erstmals 1972 produziert und gehört bis heute zu den Bestsellern.

Für die Herstellung der Bandmaß-Gehäuse steht eine hochmoderne Spritzgussmaschine bereit, mit der auch Sondergehäuse flexibel umgesetzt werden können. Die hauseigene Schlosserei wartet die entsprechenden Werkzeuge. Seine Herstellerkompetenz bei Sonderanfertigungen hat meterex in der Vergangenheit gleich mehrfach unter Beweis gestellt: Zur Markteinführung der ersten Mercedes-Benz A-Klasse fertigte der Messgeräte-Spezialist ein besonderes Bandmaß mit einem Gehäuse in Form der neuartigen Karosserie sowie der exakten Fahrzeuglänge von 3,60 m. Mit dem Gartengeräte- Hersteller Gardena setzte meterex zudem eine Sonderanfertigung zum Launch eines neuen Gartenschlauch-Aufwickelgeräts um. Der Clou: Das Bandmaß hat nicht nur die gleiche Form wie das neue Gardena-Produkt, es wird auch aus demselben Kunststoff hergestellt. Neben der Vielfalt der Produkte sind auch die Veredelungsoptionen umfangreich: Bandmaße, Wasserwagen und Co. werden im Tampon- bzw. Siebdruck oder mit einem Domingsticker veredelt. Gliedermaßstäbe sind außerdem sowohl in vielen Standardfarben als auch voll- oder zweifarbig in Pantonefarben erhältlich. Seit 2008 verfügt meterex zudem über mehrere leistungsstarke UV-LED-Digitaldrucker, die fotorealistische Veredelungen schon ab kleinen Stückzahlen ermöglichen. Auch Großaufträge sind mit dem Digitaldruckern umsetzbar. Die eigene Schlosserei, die großen Lager- und Produktionskapazitäten von ca. 600 Palettenstellplätzen auf über 1.000 qm sowie die Inhouse-Veredelungen ermöglichen meterex eine hohe Schnelligkeit und Flexibilität im Umgang mit Kundenbestellungen. 25 Mitarbeiter sorgen aktuell für einen reibungslosen Produktionsablauf, darunter auch ein Mitarbeiter, der 2019 beim Langenfelder Spezialisten seinen Industriemeister mit Fachrichtung Printmedien abgelegt hat. „Andere mögen größer sein als wir, aber dafür sind wir wendiger. Ich vergleiche das gern mit Schiffen: Während der große Tanker nicht einmal angehalten hat, haben wir schon gewendet“, erklärt Richard Kuntze.

Immer etwas Neues

Ein großes Plus in einem Markt, in dem eine hohe Nachfrage nach möglichst individuellen Produkten herrscht. „Von der Planung über die Fertigung eines Prototyps bis hin zur Serienproduktion begleiten wir unsere Kunden bei der Entwicklung von Sonderanfertigungen. Geht nicht, gibt’s nicht!“, schildert Oliver Kuntze. Dieses Motto haben die Kuntzes in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach unter Beweis gestellt, wie auch Oliver Kuntzes Vater erläutert: „Ich war immer der mit den Ideen. Wann immer ich eine neue Produktidee hatte, hat unser Meister so lange an der Fräsmaschine getüftelt, bis ein funktionierender Prototyp entstand. Ohne anständiges Funktionsmuster mehrere hundert Exemplare zu produzieren, um dann festzustellen, dass die Mechanik nicht funktioniert – das passiert einem nur einmal im Leben“, lacht er. Heute kümmert Oliver Kuntze sich um die Entwicklung neuer Produkte: „Wir suchen stets nach neuen Trends in der Branche und sind immer ganz nah am Puls der Zeit.“ Jüngstes Beispiel dafür ist das neueste Produkthighlight des Langenfelder Spezialisten: Der Laser-Messer Quick gehört zu den kleinsten Messgeräten in Europa und misst Distanzen von bis zu 30 m. Mit seiner Ein-Knopf-Bedienung ist er auch für Laien einfach zu handhaben. Die erforderliche Laserschutzklasse 2 bescheinigt zudem die Sicherheit im Umgang mit dem Messgerät.

Ebenso wie Quick zeichnen sich alle Produkte durch hohe Qualität und innovative Designs aus, die in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder mit Preisen und Awards gewürdigt wurden. Allein den Promotional Gift Award hat meterex viermal erhalten – zuletzt etwa 2014 für seine Weltneuheit Leuchtmeter oder 2011 für die Sonderanfertigung eines 4 m-Gliedermaßstabs zum Launch des neuen Skoda Superb Combi mit hochwertigem Digitaldruck des Fahrzeugs auf den Hochseiten und Daten und Fakten zum Modell auf den einzelnen Gliedern. Auch letztere war eine Idee von Oliver Kuntze, der mit seinen innovativen Einfällen den Kurs seines Vaters fortsetzt und darüber hinaus viele neue Akzente gesetzt hat.

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Meterex verfügt über einen großen Maschinenpark zur Veredelung per Tampon-, Sieb- und Digitaldruck.

Werkbank - 100 Jahre meterex: Messbare Erfolge

Damals wie heute entstehen aus fixen Ideen an dieser Werkbank serienfähige Prototypen.

Über die Grenzen Europas hinaus

„Wir sind schon ziemlich verschieden“, erklärt Richard Kuntze. „Ich war immer sehr spontan. Ich habe nicht lange überlegt, sondern einfach gemacht. Damit hatte ich nicht immer Erfolg. Oliver dagegen ist analytischer und bedächtiger als ich.“ Sein Sohn ergänzt: „Zwar habe ich die Geschäftsführung inne und leite das Tagesgeschäft, aber natürlich ist mein Vater nicht aus der Welt. Er hat ein Auge auf die Geschehnisse, und wenn er eine gute Idee hat oder es mal irgendwo brennt, ist er sofort da.“ So sieht man den 83-Jährigen auch heute noch hin und wieder auf Messen oder Außenterminen. Die Zeit, die Vater und Sohn nicht bei meterex verbringen, widmen sie ihrer zweiten gemeinsamen Leidenschaft: dem Springreiten. Seit dem vergangenen Jahr bildet Richard Kuntze mit seinen über 80 Jahren noch ein neues Springpferd aus.

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Gliedermaßstab ist nicht gleich Gliedermaßstab: Sonderlängen, Pantonefarben, fotorealistische Motive oder trickreiche Details machen die Produkte zu zielgenauen Werbebotschaftern.

Geballtes Know-how aus drei Generationen und hundert Jahre Erfahrung haben meterex zu dem gemacht, was es heute ist: eines der erfolgreichsten Messwerkzeugunternehmen der europäischen Werbeartikelbranche. Bis heute ist man der internationalen Ausrichtung treu geblieben: 35 bis 40% der Bestellungen kommen aus dem Ausland, die meisten aus der Schweiz, danach folgen Österreich, Belgien, Frankreich, Polen und Skandinavien. Auf zahlreichen Branchenmessen in ganz Europa ist Oliver Kuntze seit Jahren Stammgast und präsentiert seine Produkte „made in Germany“ dem internationalen Publikum. Zur Unterstützung im Tagesgeschäft hat das Unternehmen mittlerweile einen Betriebsleiter eingestellt. „Ich bin jetzt auch schon über 50 Jahre alt, und ich weiß nicht, ob einer meiner Söhne das Unternehmen mal übernimmt. Es wäre schön, aber es ist kein Muss“, erklärt der Geschäftsführer. Doch bis er sich aus dem Tagesgeschäft zurückzieht, wird es noch dauern, und bis dahin hat er noch einiges vor: In den kommenden Jahren will er die Internationalisierung von meterex über die europäischen Grenzen hinaus weiter ausbauen. „Wir haben den chinesischen Markt anvisiert. Bei allen Exportplänen ist uns allerdings wichtig, dass wir unser Kerngeschäft nicht vernachlässigen“, so Oliver Kuntze. Zumal meterex wie alle Unternehmen in der Branche die Folgen der Covid-19-Pandemie spürt und derzeit natürlich andere Prioritäten setzt. Doch das Vater-Sohn- Gespann zeigt sich optimistisch und freut sich darauf, die Festivitäten zum Jubiläum im nächsten Jahr feierlich nachzuholen. Einen langen Atem hat das Unternehmen in seiner 100-jährigen Gesichte ohnehin häufig unter Beweis gestellt: „Als wir 1972 das Bandmaß Imperial auf den Markt brachten, gab ich ihm die Artikelnummer 2000, in der Hoffnung, es würde im Jahr 2000 noch produziert werden“, so Richard Kuntze. „Dieses Ziel haben wir übererfüllt: Heute, im Jahr 2020, gehört Imperial immer noch zu unseren absoluten Beststellern.“

// Laura Müller

www.meterex.com

Fotos: Till Barth (2), Laura Müller (1), © WA Media; meterex (4)

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