Nirgends verbringen die Menschen gerade mehr Zeit als in den eigenen vier Wänden. Grund genug also, den Lockdown-geplagten Kunden und Mitarbeitern kleine Aufmerksamkeiten direkt nach Hause zu schicken und die Erinnerung ans eigene Unternehmen auch in Krisenzeiten wachzuhalten. Denn die gute, alte Werbepost ist alles andere als oldschool.

shutterstock 1854696514 - Post hat sich nie besser angefühlt

Arbeit, Schule, Kita, Freizeit – nichts funktioniert mehr so wie vor der Krise. In Zeiten von Kontaktbeschränkungen, Veranstaltungsverboten, Homeoffice und gebietsweise sogar Ausgangssperren fehlt es an persönlichen Begegnungen. Telefonate und Videochats helfen, die Kontakte nicht vollständig abreißen zu lassen, aber ein adäquater Ersatz für reale Treffen sind sie nicht. Das hat nicht nur weitreichende Auswirkungen auf zwischenmenschliche Beziehungen, sondern auch auf geschäftliche. Wo Unternehmen vor der Pandemie Bestands- und potenzielle Neukunden auf Messen, Events und Veranstaltungen getroffen oder persönliche Gespräche mit ihnen geführt haben, bleibt ihnen die Live-Kommunikation aktuell bis auf unbestimmte Zeit verwehrt. Werbende Unternehmen müssen sich daher überlegen, wie sie ihre Kunden genau dort erreichen, wo sie sich aktuell am meisten aufhalten: zu Hause.

„Mailings sind in diesen Zeiten ein probates, wenn nicht das Mittel der Wahl, um zerrissene Kontaktketten wieder zu kitten und die Erinnerung an die Marke wachzuhalten“, ist sich Olaf Hartmann, Geschäftsführer von Touchmore, sicher. Die Agentur für haptische Markenkommunikation ist seit über 25 Jahren in der Branche etabliert. Einer ihrer Angebotsschwerpunkte sind crossmedial vernetzte Print-Mailings und Mailingverstärker.

Haptik statt Hektik

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Die Werbeartikelbranche bietet Unternehmen vielfältige Möglichkeiten, sich in der Corona-Krise bei ihren Kunden und Mitarbeitern zu bedanken. Ein Beispiel: die Feinkostspezialitäten von Dankebox.

Während früher noch Oma Ernas Urlaubspostkarte, romantische Liebesbriefe und Post von Freunden aus der ganzen Welt im Briefkasten landeten, warten dort heutzutage meist nur noch Rechnungen, Mahnungen und die Flyer diverser Pizzadienste darauf, herausgeholt zu werden. Während diese Art von Post größtenteils ins Internet umgezogen ist, wurde der Briefkasten mehr und mehr zu einem emotional verwaisten Ort. „Der Einsatz haptischer Mailings bietet deshalb einen ganz klaren Mehrwert: fühlbare Wertschätzung“, erläutert Hartmann. Tagein, tagaus sind wir derzeit von Technik umgeben. Erst Homeschooling und Homeoffice, dann abends das virtuelle Treffen mit Freunden im Videochat, zwischendurch noch Nachrichten lesen, YouTube-Videos gucken und WhatsApp-Nachrichten checken. Ständig sind wir „on“, und angesichts dieser Reizüberflutung schaltet der durchschnittliche Konsument bei blinkenden Werbebotschaften und leuchtender Online-Reklame gerne mal ab. Längst ist daher die normale Reaktion auf Website- oder Mailwerbung: Ignorieren, Ausblenden, Wegklicken. Das führt zu großen Streuverlusten.

Hinzu kommt, dass der Mensch ein multisensorisches Wesen ist. Wir nehmen multisensorische Signale intensiver wahr und speichern sie besser ab. Dabei spielt die Haptik eine besondere Rolle: Der motorische Kortex mache allein 40% unseres Gehirns aus, erläutert Hartmann. Haptische Medien sind deshalb ideal, wenn es darum geht, Kunden emotional zu berühren und zum Handeln zu bewegen. Tobias Bartenbach von der gleichnamigen Werbeartikelagentur betont die Relevanz haptischer Werbung in einer schnelllebigen, online-lastigen Welt: „Obwohl der Anteil der Online-Werbung stetig wächst, bleiben die Zahlen für haptisches Dialogmarketing seit Jahren stabil. Selbst E-Commerce-Anbieter haben die Vorteile analoger Werbung mittlerweile entdeckt und setzen vermehrt auf haptische Mailings, weil sie damit bessere Responsequoten erreichen.“ Dabei gilt jedoch zu beachten: Crossmedial ist immer besser als monomedial. Bartenbach konstatiert: „Die Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens haben die digitale Bewegung natürlich noch mal befeuert, doch ältere und neuere Studien belegen eindeutig, dass haptische, personalisierte Dialogwerbung besser wirkt und länger im Gedächtnis bleibt als andere Marketingtools.“ Lediglich B2B-Maßnahmen ließen sich aktuell nicht wirklich umsetzen, erläutert der Geschäftsführer. „Die Mitarbeiter, die von zu Hause arbeiten können, sind dazu angehalten, das auch zu tun. Es bringt also nichts, ein Unternehmen per Mailing anzuwerben, wenn niemand im Büro ist. Aus Datenschutzgründen bleiben die Privatadressen der Mitarbeiter schließlich logischerweise unter Verschluss.“

Optik trifft auf Haptik trifft auf Nutzwert

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Die induktive Ladestation Camarc®-EcoCharger aus heimischer Eiche von Kaldenbach und das individuell gestaltbare Homeoffice-Set von USB System erleichtern das Arbeiten im Homeoffice.

Neben der Kundenansprache in B2C-Mailings werden Mailings derzeit verstärkt auch im Rahmen des Employer Brandings eingesetzt, um den Mitarbeitern zu signalisieren: „Wir sind auch in schweren Zeiten für euch da“. Mit dem Homeoffice-Kit von Hey!blau Labs z.B. gelingt der Brückenschlag zwischen online und offline, denn das Set bietet den Empfängern praktische, haptische Gadgets für das online-lastige Homeoffice. Geschäftsführer Thomas Mühlhoff erklärt: „Die Idee für das Homeoffice-Kit lag auf der Hand: Unsere Produkte richten sich an eine technikaffine Zielgruppe, die sich zu Hause von heute auf morgen einen Arbeitsplatz einrichten muss und damit eventuell überfordert ist. Unsere Kunden nutzen das Kit als Dankeschön. Sie sagen ihren Mitarbeitern: ‚Hey, wir wissen, dass das gerade eine krasse Ausnahmesituation ist, und wir geben euch dafür was an die Hand.‘“

Bestehend aus einem Webcam-Schutz, einem Übersetzer für kryptische Passwörter und einem Bastelset für einen Smartphone-Halter und -Lautsprecher in Grammophon-Optik, bietet das Set die ideale Mischung aus Mehrwert und Spielerei. „Eigentlich setzen wir unsere Produkte nicht im Set ein, weil sie oft zu komplex sind, um sie auf Messen oder Veranstaltungen am Übergabeort in kurzer Zeit zu erklären. Aber da das Paket direkt zu den Kunden nach Hause geschickt wird, haben die Empfänger viel mehr Zeit, sich mit den einzelnen Komponenten zu beschäftigen. Überhaupt denke ich, dass viele erst mit Beginn der Krise begonnen haben, sich über Themen wie Privatsphäre und Sicherheit im Netz Gedanken zu machen. Unser Kit ist da ein guter Einstieg in die Materie“, so Mühlhoff. Das Grammophon als Smartphone-Halter lädt außerdem zum Spielen und Basteln ein, wie der Geschäftsführer des Kölner Startups erklärt: „Vor der Krise war der Smartphone-Halter nice to have, doch jetzt mit Homeschooling und Homeoffice erweist er sich als echter Alltagsheld, denn während Telefon- und Video-Konferenzen muss das Smartphone ja irgendwo hin.“

Krise bringt Kreativität

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Eine Panorama-Bühne zum Aufstellen, eine Flasche Secco und ein Akustikverstärker fürs Smartphone – mit diesem Paket von Bartenbach wurden rund 1.000 Kunden der Stadtwerke Heidelberg und Abonnenten des Heidelberger Orchesters überrascht.

Ein erfolgreiches Mailing muss es schaffen, viel mehr zu transportieren als nur die reine Information. Bartenbach: „Das Ziel bei der Konzeption eines haptischen Mailings ist es, die erste Wegwerfschwelle zu überstehen. Das fängt bei der Optik an. Das Mailing sollte auf den ersten Blick nicht nach Werbung oder Rechnung aussehen, sondern neugierig machen. Ergeben Gestaltung, Text und Haptik zusammen dann ein stimmiges Gesamtbild, holt es den Empfänger ab und lässt ihn tiefer in die Botschaft eintauchen.“

Wie ein gelungenes Mailing aussehen kann, zeigt ein Beispiel von Bartenbach, das gemeinsam mit den Heidelberger Stadtwerken und dem Heidelberger Orchester umgesetzt wurde. Da das Orchester wegen der Corona-Beschränkungen keine regulären Konzerte veranstalten kann, leiden Musikliebhaber und Jahreskarteninhaber unter Kulturentzug. Die Heidelberger Stadtwerke als regionaler Versorger unterstützen die Kulturbranche permanent über Sponsoring und haben ihre Hilfen in der Corona-Krise noch mal verstärkt. Gemeinsam haben alle Beteiligten ein ganz besonderes Event ermöglicht, bei dem die musikhungrigen Paketempfänger im Juli 2020 per Stream ein einstündiges Konzert des Orchesters live aus dem Königssaal des Heidelberger Schlosses genießen konnten. „So entstand eine Win-Win-Win-Situation für alle Seiten“, erklärt Bartenbach. „Mit der Aktion konnte das Orchester spielen, die Jahreskartenbesitzer konnten – zumindest virtuell – wieder ein Konzert genießen, und die Stadtwerke konnten ihren Kunden und potenziellen Neukunden signalisieren: ‚Wir sind für euch da, wir bieten euch was‘. Auch über die Versorgung mit Gas, Strom und Wasser hinaus.“ Das Set, bestehend aus einer Flasche Secco, einer Panoramabühne und einem Akustikgadget fürs Smartphone, hat dazu beigetragen, die Stadtwerke nicht nur als Energielieferanten, sondern auch als regionalen Anker zu positionieren und wurde damit auch beim Promotional Gift Award 2021 ausgezeichnet.

Dass die Corona-Krise zu kreativen Werbehöchstleistungen animiert, beweist auch der Promotional Gift Award 2021-Gewinner werbemax mit einer originellen Idee für alle Oktoberfest-Fans: Um nicht gänzlich auf das Münchner Wiesn-Feeling verzichten zu müssen, überraschte der Innenausbau-Experte Baierl + Demmelhuber seine Kunden zu Hause mit einer gemeinsam mit der Werbeartikelagentur gestalteten Versandbox. Der Inhalt: Ein liebevoll zusammengestelltes Set aus zwei handgefertigten Bier-Steinkrügen, zwei Flaschen des Bieres aus dem Stammfestzelt der Firma, ein traditionell hergestelltes Vintage-Geschirrtuch sowie eine Grußkarte im Bierdeckel-Design. Das Oktoberfest dahoam stärkt die emotionale Bindung zum Unternehmen und verschafft dem Empfänger ein coronakonformes, authentisches Wiesn-Feeling, bis es in München wieder heißt: „O’zapft is!“

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Mit Webcam-Stickern, einem Übersetzer für kryptische Passwörter und einem Bastelset für einen Smartphone-Halter hat hey!blau das ideale Einsteiger-Kit fürs Homeoffice im Sortiment.

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Für Wiesn-Feeling zu Hause sorgt das liebevoll designte Oktoberfest dahoam-Paket, das werbemax für ein Innenausbau-Unternehmen umgesetzt hat.

„Es geht gerade einfach darum, den Menschen etwas zu geben, das ihnen Freude bereitet“, bekräftigt Mühlhoff. In der aktuellen Situation ist es wichtiger denn je, mit dem eigenen Namen durch geschickte Ansprache beim Kunden im Gedächtnis zu bleiben. Gut konzipierte Mailings sollen beim Empfänger das Gefühl des Beschenktwerdens auslösen. So schaffen sie positive Emotionen, die für den Erfolg des Mailings nötig sind. Hartmann. „Wenn dann auch noch Optik und Inhalt aufeinander abgestimmt sind, erreiche ich mit einem Mailing viel mehr als mit einem Printprodukt ohne haptischen Verstärker.“ In Zahlen heißt das für Hartmann: Die Response kann mit einem guten haptischen Verstärker bedeutend wachsen: „2% Response ist für Mailings schon ein gutes Ergebnis. Bei solchen mit haptischen Mailingverstärkern sind 5 bis 8% Response normal. Richtig gut durchdachte, clevere Mailings erreichen bis zu 20% Response. Das schafft kein anderes Marketingtool.“
 
Dass haptische Verstärker es sogar schaffen, jüngere Zielgruppen für verstaubte Themen wie Banking zu begeistern, beweist Touchmore mit einer Mailingkampagne für die Sparkasse: Persönliche Beratungsgespräche sind mit dem Fortschreiten der Digitalisierung in den vergangenen Jahren immer seltener geworden, und die Corona-Krise wirkt dabei wie ein zusätzlicher Brandbeschleuniger. Die Sparkasse Paderborn Detmold hat deshalb ihr Online-Beratungsangebot weiter ausgebaut und ihre Kunden mit dem Versand einer praktischen Flixcard zum freihändigen Videochatten auf das erweiterte Angebot hingewiesen. Rund 60.000 Kunden wurden mit dem gebrandeten Smartphone-Butler auf sympathische Art daran erinnert, dass ihre Sparkasse an sie denkt, sich bei ihnen für ihre Treue bedankt und jederzeit per Videochat erreichbar ist.

Für mehr Freude im neuen Alltag

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Die Sparkasse Paderborn Detmold signalisiert mit der Promotional Gift Award-prämierten Flixcard von Touchmore, dass sie ihren Kunden auch in der Corona-Krise mit Rat und Tat zur Seite steht.

Klassische Dialogpost ist alles andere als altbacken, und der Fantasie bei Mailingartikeln sind fast keine Grenzen gesetzt, wie die Branche unter Beweis stellt: Direkt zum Empfänger nach Hause geschickt, zaubern z.B. die hochwertigen und nachhaltig in Deutschland produzierten All-in-one-Geschenkboxen vom Start-up Dankebox Kunden und Mitarbeitern mit leckeren Feinkostspezialitäten in diesen Zeiten ein Lächeln ins Gesicht und sorgen für einen kurzen Moment der Unbeschwertheit. Solange die Kontaktbeschränkungen gelten und sämtliche Freizeiteinrichtungen geschlossen sind, verbringen die Menschen zwangsläufig sehr viel Zeit im eigenen Heim. Die beste Zeit also für ein neues Hobby: Mit der Growbar von Sow Easy wird jeder Pflanzentöter zum Premiumgärtner. Der originelle Artikel sieht aus wie ein Schokoriegel, doch anstatt Schokolade enthält der Riegel einen Block aus Kokosfasern mit bis zu 30 Blumen-, Gemüse-, oder Kräutersamen. Nachhaltig verpackt und individuell bedruckt, wird aus dem Pflanzenriegel ein origineller Werbebotschafter, der die Empfänger lange beschäftigt und für willkommene Ablenkung sorgt.

Und während Kneipen, Bars und Restaurants geschlossen sind und sämtliche Firmenfeiern und Events ausfallen müssen, liefert das Spirituosen-Abo vom Berliner Start-up Drink-Syndikat die passenden Zutaten für originelle Cocktails daheim, mit denen jeder zum (semi-)professionellen Barkeeper werden kann. Die moderne Flaschenpost als exzellente Alternative, um trotz der aktuellen Umstände hochwertige Drinks zu genießen – auf dass man bald wieder gemeinsam auf bessere Zeiten anstoßen kann.

Mal wieder richtig oldschool Post bekommen – darüber freut sich in diesen Zeiten wohl jeder. „Tiefenpsychologische Untersuchungen der Deutschen Post zeigen, dass der Briefkasten trotz verstärkter Online-Aktivitäten nach wie vor als Tor zur Außenwelt betrachtet wird und emotional sehr positiv besetzt ist“, argumentiert Hartmann. Ideale Voraussetzungen also, um mit portooptimierten, individuellen Werbebotschaftern gegen den Lockdown-Lagerkoller anzukämpfen und die aus den Fugen geratene Welt ein bisschen schöner zu machen.

// Laura Müller

Bildquelle: Bartenbach Werbemittel, Dankebox, Hey!blau, Kaldenbach, Shutterstock, Touchmore, USB System, werbemax

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