Die gegenwärtig schwierige Versorgungslage beziehungsweise die langen Lieferzeiten bei Produkten aus Karton bleiben nach Angaben des Fachverbands Faltschachtel-Industrie e.V. (FFI) voraussichtlich noch für einige Zeit bestehen. Das ergab eine aktuelle Blitzumfrage, die der Verband zwischen dem 5. und 11. November 2021 durchgeführt hat und an der 36 Faltschachtelhersteller teilnahmen.
Zur Entspannung der Situation können laut FFI wesentlich die Kunden beitragen, indem sie ihre Forecasts zur tatsächlich benötigten Verpackungsmenge optimieren. „Wir sehen eine entsprechende Kommunikation der jeweiligen Marktpartner als entscheidend dafür an, die aus dem Takt geratene Supply Chain zu beruhigen, indem die tatsächlichen aktuellen und zukünftigen Bedarfe an Faltschachteln der Kunden mit den Kapazitäten an Rohmaterialien in eine effiziente Kopplung gebracht werden“, stellt Andreas Helbig, Sprecher des FFI-Vorstands, fest. Herausfordernd bleiben nach Angaben des FFI allerdings externe Faktoren wie die Volatilitäten bei der Altpapierversorgung, die Entwicklung der Energiekosten oder der allgemeine Preisauftrieb. Die Umfrage ergab u.a., dass die Kosten für Frischfaserkarton in mehreren Preiserhöhungsrunden zwischen 10 und 20% gestiegen seien, bei Recyclingkarton verzeichneten mehr als zwei Drittel der 36 Umfrageteilnehmer einen Anstieg der Kosten um mehr als 20%.
Der FFI vertritt seit 1948 die Interessen von rund 60 Unternehmen mit über 80 Produktionsstandorten dieses Industriezweigs, der jährlich ca. 990.000 t Faltschachteln produziert, was einem Produktionswert von rund 1,95 Mrd. Euro entspricht. Die FFI-Mitglieder repräsentieren dabei rund zwei Drittel des Branchenumsatzes.
