Seit 60 Jahren setzt Pagani Pens mit Schreibgeräten und Schreibgerätekomponenten „made in Switzerland“ Trends und Standards im internationalen Markt. Unter dem Markennamen Premec werden noch heute milliardenfach Minen in die ganze Welt verkauft, während die Marke Prodir immer wieder neu definiert, was in Sachen Design, Materialien und Funktionalität möglich ist. Darüber hinaus verfolgt das Tessiner Unternehmen eine konsequente und weitreichende Nachhaltigkeitspolitik, die sich auch in spannenden Produktinnovationen widerspiegelt, und schlägt mit seinen Cloud Pens einen Bogen in die digitale Welt.

QS Stone 02 - Pagani Pens: Viel mehr als nur Kugelschreiber

„Es ist doch nur ein Kugelschreiber.“ Diesen Satz hört das Sales-Team von Prodir immer mal wieder, wenn es um Preise geht. Doch um die Aussage „nur ein Kugelschreiber“ zu relativieren, reicht es, denselben in die Hand und genau in Augenschein zu nehmen: Wer sich im Promotionmarkt ein wenig auskennt, sieht und spürt den Unterschied zwischen einem Prodir-Schreibgerät und Produkten aus dem Billigsegment – und wer Prodir-Produkte als Botschafter für seine Marke auswählt, setzt auf höchste Qualität in Design und Fertigung, eben auf „Personality Pens. Swiss made“. Pagani Pens feierte im vergangenen Jahr gleich ein doppeltes Jubiläum: Vor 40 Jahren wurde Prodir, vor 60 Jahren Premec gegründet. 1961 setzte Giorgio Pagani, bis heute Präsident des Verwaltungsrates und CEO, mit Premec den Grundstein für die heutige Unternehmensgruppe, die aktuell rund 420 Mitarbeiter beschäftigt. Starkes Wachstum trug dazu bei, dass die beiden Unternehmen Prodir und Premec 2017 zur neu gegründeten Pagani Pens SA fusionierten. 2018 wurde die Fusion durch die Aufteilung in die Geschäftsbereiche „Komponenten“ und „Schreibgeräte“ abgeschlossen.

Anfangs konzentrierte sich Premec ganz auf Spitzen für die damals noch recht neuen Kugelschreiber, 2008 erweiterte das Unternehmen die Produktion um Tinten, seit 2002 werden auch Minen produziert. Innerhalb weniger Jahre wurde Premec zu einem der international führenden Hersteller von Komponenten für Schreibsysteme. Bis zu acht Milliarden Spitzen für praktisch jedes Schreibsystem wurden jährlich für Kunden aus aller Welt gefertigt. „Bis heute hat Premec insgesamt mehr als 100 Mrd. Spitzen verkauft – man kann sagen, dass wahrscheinlich jeder Mensch auf dem Planeten schon mindestens einmal mit einem Schreibgerät mit Premec-Komponenten geschrieben hat“, erläutert Dr. Eckhard Sohns, Chief Sales & Marketing Officer. „Nach wie vor hat Premec sowohl auf Vertriebs- als auch auf Entwicklungsseite weltweite Märkte im Fokus.“ Das spiegelt sich z.B. in spannenden Innovationen wie dem Anti Fiber Intake Tip – kurz: AFIT – wider: „In vielen Regionen auf der Welt ist das Papier von schlechterer Qualität als in den reichen Industriestaaten“, erklärt Rossanna Porotti, die als COO ebenso wie Sohns Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung ist. „Das hat u.a. zur Folge, dass Kugelschreiber schon nach relativ kurzer Zeit nicht mehr sauber schreiben oder ganz blockieren, weil sich Papierfasern zwischen Kugel und Spitze ziehen. Dank AFIT passiert das nicht mehr. Dadurch wird die Lebensdauer einer Mine signifikant verlängert. Das ist besser für die Menschen und für die Umwelt.“

Gerade in Sachen Nachhaltigkeit setzen die Premec-Komponenten Akzente, etwa mit der etablierten Floating Ball®-Mine, die eine bleifreie Schreibspitze aus nichtrostendem Stahl mit einer schadstoffarmen Tinte kombiniert. Allen Premec-Minen gemeinsam ist ihre lange Schreibleistung – bei den Großraumminen liegt diese bei rund 5.000 m. Laura Bazzali, Product Manager Pens bei Prodir, rechnet vor, wie weit man damit kommt: „Wer täglich etwa zwei Meter schreibt, kann sich fünf Jahre lang Notizen machen, bevor er die Mine auswechseln muss – und das ist bei unseren Schreibgeräten problemlos möglich. Prodir ist der erste Hersteller auf dem Markt für haptische Werbung, der ausschließlich nachfüllbare Schreibgeräte anbietet.“

Preisgekrönte Designs

1981 gegründet, vertreibt Prodir heute Schreibgeräte über sieben Verkaufsniederlassungen weltweit, mit Schwerpunkt in Europa. Seit 1994 konzentriert sich die Marke auf den Markt der haptischen Werbung – eine gute Entscheidung, wie Sohns betont: „Wir sind gern Teil dieses Marktes, denn er bietet das perfekte Umfeld für unseren Design- und Qualitätsanspruch. Kommunikation und Produkt sind im Promotionsmarkt kongenial miteinander verbunden. Das macht ihn so spannend und einzigartig.“ Und wie man kommunikatives Potenzial auf immer neue Art und Weise mit spannenden Formen und perfekter Funktionalität verbindet, das demonstriert Prodir seit Jahrzehnten. Ob zeitlose Klassiker wie die Ikone DS3, ob der DS2 mit seinem außergewöhnlichen Drücker oder der DS8 mit seiner markanten Dreiecksform, ob die aufregenden polygonalen Oberflächenstrukturen der QS-Serie oder ungewöhnliche Farbstellungen und Finishes: Die Schreibgerätekreationen aus dem Hause Prodir, für deren Gestaltung seit vielen Jahren das Mailänder Studio C des Designers Christoph Schnug verantwortlich zeichnet, setzen immer wieder aufs Neue Trends und wurden international vielfach prämiert – u.a. mit dem Promotional Gift Award, dem iF Product Design Award und dem Good Design Award.

Vertikale Integration
aerial - Pagani Pens: Viel mehr als nur Kugelschreiber

Am Hauptsitz von Pagani Pens in Lamone werden die Schreibgeräte montiert und veredelt.

Am Hauptsitz von Pagani Pens in Lamone, unweit von Lugano im italienischsprachigen Schweizer Kanton Tessin gelegen, befinden sich neben Verwaltung, Verkaufsund Geschäftsleitung die Montage sowie die Veredelung durch Tampon- und Siebdruck. In Cadempino produziert und entwickelt Premec Spitzen, Tinten und Minen, in Novazzano schließlich entstehen die Gehäuse für die Schreibgeräte: Dort werden nicht nur die Kunststoffteile gespritzt, auch die Spritzgussformen werden entwickelt, gefertigt und gewartet. „Dass wir alle Fertigungsschritte unter einem Dach abbilden, ist ein elementarer Faktor für unseren Erfolg“, erklärt Porotti. „Unser eigener Formenbau erlaubt es, immer wieder neue Designs umzusetzen und schnell zu reagieren. Darüber hinaus bieten wir schnelle Lieferzeiten: Mit unserem ‚Fastlane‘-Service liefern wir zwischen 500 und 5.000 Stück mit bis zu vierfarbigem Druck auf dem Clip innerhalb von fünf Werktagen. Nicht zu vergessen die vielfältigen Individualisierungsmöglichkeiten, die bei allen Modellen bestehen.“

Jedes einzelne Schreibgerät ist in etlichen Farben, Kombinationen und Ausführungen erhältlich, bei vielen kann das Material des Clips extra ausgewählt werden, ebenso wie der Minentyp. Einen Überblick bietet der Konfigurator auf der Prodir-Website. Ab einer bestimmten Stückzahl sind zudem eigene Farbwünsche realisierbar. „Auch hier bieten wir halt viel mehr als ‚nur Kugelschreiber‘“, schmunzelt Maurizio Peverelli, Vertriebsleiter für die Schweiz bei Pagani Pens. Von allen Sonderanfertigungen werden Muster aufbewahrt, um bei Folgeaufträgen absolute Farbtreue garantieren zu können. Überhaupt gewährleistet ein rigoroses Qualitätsmanagement, dass kein mangelhaftes Schreibgerät die Produktion verlässt. Sohns: „Wir verwenden gern das italienische Wort ‚pignolo‘, das man vielleicht am ehesten mit ‚pingelig‘ übersetzen könnte – das trifft es ziemlich gut.“

In Novazzano sitzt auch die R&D-Abteilung von Prodir, die in Zusammenarbeit mit den Produktdesignern ständig mit neuen, ungewöhnlichen Formen, Materialien und Farben experimentiert. Wer meint, die Coronakrise hätte der Innovationsfreude der Tessiner einen Dämpfer verpasst, der irrt: „2018 haben wir ein Innovationsteam ins Leben gerufen, in dem Produktion, Verkauf, Entwicklung, Produktmanagement, Geschäftsführung sowie externe Berater und Designer wie Christoph Schnug vom Studio C gemeinsam und strukturiert an neuen Lösungen arbeiten. Dank unserer hohen Fertigungstiefe können wir alle Ideen schnell testen und umsetzen“, so Sohns. „Die Krise hat klar den Wert unserer hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung bestätigt. Anteilig hat die Nachfrage nach Innovationen mit starkem Mehrwert für die Kommunikation in den vergangenen zwei Jahren deutlich zugenommen. Auch das hat dazu beigetragen, dass wir gut durch die Krise gekommen sind.“

Stein, Muschelkalk und Bakterien

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Der QS 40 True Biotic besteht aus dem Biokunststoff PHA.

Viele der jüngsten und aktuellen Entwicklungen stehen dabei im Zeichen der Nachhaltigkeit. Für Aufsehen sorgte u.a. der 2019 vorgestellte QS40 Air mit seiner fein perforierten Wabenstruktur, die einen Blick ins Innere des Schreibgeräts erlaubt. Für die Herstellung des angenehm leichten Kugelschreibers werden dank des perforierten Schafts 60% weniger Kunststoff benötigt, von dem 50% recycelter Kunststoff sind. Ebenfalls deutlich weniger und zur Hälfte recycelter Kunststoff steckt in den Materialinnovationen Stone und Shell: Hier wird ein Teil des Kunststoffgranulats durch Mineralien bzw. recycelte Muscheln ersetzt – für ein Schreibgerät mit faszinierender Oberflächentextur, das mehr Gewicht und damit eine wertige Anmutung hat. Aktuell sind drei Modelle der QS-Serie als Stone-Ausführung erhältlich, während der neue DS5 Metal Clip als Shell-Variante mit einer naturbelassenen Oberfläche zu haben ist.

Die spektakulärste Materialinnovation dürfte jedoch der Biokunststoff PHA sein, den Prodir 2021 unter dem Namen True Biotic eingeführt hat: PHA – kurz für Polyhydroxyalkanoate – wird von Mikroorganismen durch natürliche Biosynthese erzeugt. Im Gegensatz zu anderen „Bio“-Kunststoffen ist das Material rückstandsfrei und vollständig biologisch abbaubar – in Erde, Salz- und Süßwasser. Dabei bleibt der Kohlenstoffkreislauf geschlossen, und das gesamte Material wird umgewandelt, ohne dass etwas verloren geht. Aktuell sind sowohl der QS40 Air als auch neu der DS8 als True Biotic-Variante erhältlich. „Solche Innovationen können wir nur realisieren, weil wir sowohl Formenbau als auch Spritzguss zu 100% selbst in der Hand haben“, verdeutlicht Porotti. „Für das Gehäuse des QS40 Air etwa waren viele Versuche notwendig, denn er ist sehr schwierig herzustellen. Giorgio Pagani selbst sagte anfangs, es sei unmöglich, diese Form zu spritzen – aber unser Mitarbeiter hat nicht locker gelassen und es schließlich geschafft, zunächst in ABS und schließlich auch in PHA. Dazu gehört nicht nur jahrzehntelange Erfahrung, sondern auch eine gute Portion Leidenschaft.“ Zu guter Letzt tragen seit Jahresbeginn 2022 alle ganz oder teilweise aus ABS gefertigten Schreibgeräte das dreieckige Recycling-Logo. Bazzali erklärt, was dahintersteckt: „Alle farbigen Modelle bestehen jetzt zu 50% aus recyceltem Kunststoff, die schwarzen und weißen Modelle werden sogar zu 100% aus Rezyklat gefertigt, das entweder aus unserer eigenen Fertigung oder aus standortnahen europäischen Quellen stammt.“ „Unsere Nachhaltigkeitsbestrebungen reichen jedoch weit über die eigentlichen Schreibgeräte hinaus“, ergänzt Porotti. „So stammt z.B. die Energie für unsere Produktion und Verwaltung zu 100% aus Schweizer Wasserkraftwerken.“

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Alles unter einem Dach: In Novazzano werden die Kunststoffteile gespritzt, auch die Spritzgussformen werden entwickelt, gefertigt und gewartet. Zudem entwickelt die R&D-Abteilung hier neue Produkte.

Hochwertig kommunizieren

Sein Engagement in Sachen Nachhaltigkeit hat Pagani Pens in einem eigenen Nachhaltigkeitsmanifest dokumentiert. Entworfen und gestaltet wurde die Broschüre von einem Player aus der Region – dem Studio CCRZ. Das im nahegelegenen Balerna ansässige Büro für Architektur und Grafikdesign zeichnet außerdem für die Prodir-Drucksachen und Messeauftritte verantwortlich und entwickelt die Verpackungs- und Präsentationskonzepte, mit denen Prodir internationale Preise wie den Red Dot Award gewinnt und immer wieder Aufsehen bei seinen Handelspartnern erregt. „Unsere Schreibgeräte sollen kommunizieren, diesen Job müssen sie gut machen, dafür werden sie gewissermaßen bezahlt“, so Sohns. „Daher ist gute Kommunikation für uns kein Luxus, sondern wichtig für die Glaubwürdigkeit unseres zentralen Werteversprechens. Dieses Verständnis war immer zentral für die Marke Prodir. CCRZ führt diese Tradition weiter.“

Daraus entstehen dann so tolle Entwicklungen wie die Verpackungen aus Wellpappe und Recyclingmaterialien, mit denen Prodir zuletzt seine nachhaltigen Schreibgeräteinnovationen in den Markt getragen hat. „Was wir im Zuge der Coronakrise an Marketingbudget eingespart haben“, so Sohns weiter, „weil zahlreiche Messen nicht stattfinden konnten, haben wir z.B. in Mailingkampagnen investiert, mit denen wir unsere Partner auf sehr hochwertige Art und Weise informiert haben.“ Auch das Kundenmagazin open:, das zweimal jährlich erscheint, wird bei CCRZ gestaltet. Sohns: „Wir lieben Print und werden auch nie darauf verzichten, analog zu kommunizieren. Das ist Teil unserer DNA. Unsere Kataloge und Produktinformationen allerdings erscheinen heute nur noch digital – ein Printmedium kann die Vielfalt und Tiefe unseres Portfolios einfach nicht mehr adäquat abbilden. Dort, wo es sinnvoll ist, gehen wir die Digitalisierung konsequent an.“

communication box - Pagani Pens: Viel mehr als nur Kugelschreiber

In Zusammenarbeit mit dem Designstudio CCRZ entstehen hochwertige Kommunikationskonzepte.

Vom Clip in die Cloud

Das betrifft auch die Produktseite: Mit den Cloud Pens schlägt Prodir seit 2021 den Bogen in die digitale Welt und bietet die Möglichkeit, seine Schreibgeräte über aufgedruckte QR-Codes mit Landingpages zu verknüpfen, die die Anwender mit vielen verschiedenen Funktionen ausstatten, vollständig individualisieren, tracken und verwalten können. „Das Besondere an den Cloud Pens ist nicht der QR-Code, den haben wir nur als Schnittstelle gewählt, weil er bekannt, einfach zu scannen und im Vergleich zu z.B. NFC-Chips umweltfreundlich ist“, so Peverelli. „Das Besondere ist vielmehr die digitale Infrastruktur dahinter: Die Landingpage lässt sich nicht nur vollständig dem CI anpassen, sondern auch mit einer Vielzahl von Elementen und Funktionen selbst gestalten – Fotos, Kontaktdaten, Links, Videos, Call to Action-Buttons uvm. Unternehmen können die Nutzer ihrer Markenbotschafter mit digitalen Angeboten direkt und immer wieder neu ansprechen. Dank präziser Analysedaten lässt sich die Performance einer Kampagne messen, diese kann bei Bedarf jederzeit aktualisiert und angepasst werden. Das Handling ist so simpel und intuitiv, dass man keinerlei Vorkenntnisse braucht – und das Beste: Ab Februar 2022 bieten wir die Basis-Version als Freemium komplett kostenlos an.“

Ob Modeunternehmen, das seine Zielgruppe in seinen Online-Shop oder seine sozialen Medien lenken möchte, ob Pizza-Service, der eine Speisekarte mit Bestellfunktion integriert, oder Versicherung, die eine aufmerksamkeitsstarke Alternative zur Visitenkarte sucht – die Möglichkeiten sind endlos. Touchpoint im wahrsten Sinne des Wortes bleibt ein haptischer Werbeträger – ein Schreibgerät in diesem Fall. Aber eines, das weit mehr ist als „nur ein Kugelschreiber“.

// Till Barth

www.paganipens.com
www.prodir.com

Fotos: Pagani Pens

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