Als Lizenznehmer großer Marken macht Plastoria seit Jahrzehnten im Markt der Luxusaccessoires „bella figura“ sowohl im B2C- als auch im B2B-Bereich – Hugo Boss, Cacharel oder Christian Lacroix vertrauen ihre guten Namen den Designprofis aus Belgien an. Nun ist das Traditionsunternehmen auch auf dem deutschsprachigen Corporate Gift-Markt wieder mit einem persönlichen Ansprechpartner vertreten.

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Dem 2008 erbauten und vom Architekten Marc Corbiau geplanten Firmensitz von Plastoria im belgischen Anderlecht ist ebenfalls der Designfokus des Unternehmens anzusehen.

Wer in deutschen Konsumtempeln wie etwa dem KaDeWe die Abteilungen für edle Schreibgeräte, elegante Lederaccessoires oder hochwertige Regenschirme aufsucht, der wird dort mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Produkt aus dem Hause Plastoria finden – nur wird nicht dieser Name darauf stehen, sondern vielleicht Hugo Boss oder auch Festina, populäre Brands, für die Plastoria als Lizenznehmer exklusive Produkte kreiert.

Auch sprachlich ist die Angelegenheit etwas vertrackt. Denn für das, was das belgische Unternehmen nicht nur dem Einzelhandel, sondern v.a. dem Werbeartikelmarkt zu bieten hat, gibt es weder im Deutschen noch im Französischen eine so treffende semantische Unterscheidung wie im Englischen. „Sagt man ‚promotional product‘, ist damit im Englischen ein Giveaway mit ganz klarem Werbefokus gemeint. So etwas machen wir nicht. Wir bieten ‚luxury corporate gifts‘“, konstatiert CEO Lionel Wajs. Das Versprechen: Mit den Markenprodukten von Plastoria können Unternehmen jeglicher Couleur besonders wichtigen Kund:innen oder Geschäftspartner:innen und nicht zuletzt der eigenen Belegschaft Wertschätzung durch ein hochwertiges Präsent übermitteln – aber zu einem vertretbaren B2B-Preis. Im Deutschen entspräche dem, was Wajs meint, wohl am ehesten das Wort „Luxusfirmenpräsent“. Etwas umständlich, zugegeben.

Von der Werkstatt zum Global Player

Dabei ist die Sache selbst, von sprachlichen Klippen abgesehen, gar nicht so komplex. 1935 von Jacques Wajs zunächst als Lederwarenwerkstatt gegründet, bezeichnet sich das Unternehmen mit Sitz in Anderlecht nahe Brüssel heute selbst als einen führenden Entwickler von Luxusaccessoires für international renommierte Modemarken. Die in 125 Ländern agierenden Belgier übernehmen dabei auch Herstellung und Vertrieb der Produkte, sowohl im Einzelhandel als auch im Markt für Firmenpräsente – letzterer ist schließlich der Markt, auf dem Plastoria im Laufe der jahrzehntelangen Firmengeschichte groß geworden ist.

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Lionel (l) und Michel Wajs führen Plastoria in der zweiten und dritten Generation.

„Wir kommen ganz klar aus dem Bereich Firmenpräsente und sind dann zusätzlich in den Retail gegangen, seit 2012 haben wir die Einzelhandelsaktivitäten in das Unternehmen Distri-Brands ausgelagert. In allen Details denken wir bei unseren Produkten also immer die Ansprüche an luxuriöse Corporate Gifts mit, übrigens auch beim Pricing – und gleichzeitig wollen wir als Designer durch und durch auch einfach schöne, wirklich gute Artikel auf den Markt bringen“, bekräftigt der Plastoria-CEO Wajs, seines Zeichens studierter Ingenieur, die Herangehensweise. Neben der Gesamtführung liegen auch Entwicklung und Kreation in Händen der Unternehmerfamilie Wajs: Chloé Wajs, Schwester des heutigen CEO, ist Product Development & Creation Director, siefolgte ihrer Tante Hélène auf dieser Position. Hélènes Bruder Michel Wajs ist der Vater des heutigen Führungsduos und führte das Unternehmen in zweiter Generation fort.

Außer dem profunden Design-Knowhow sind die Lizenzvereinbarungen das Pfund, mit dem das mittlerweile in dritter Generation familiengeführte Traditionsunternehmen wuchern kann. Vor gut 40 Jahren unterzeichnete das Unternehmen die erste Lizenzvereinbarung, damals mit der Marke Balmain. Heute ist Plastoria Lizenznehmer der Marken Hugo Boss, Cerruti 1881, Cacharel, Christian Lacroix, Ungaro, Nina Ricci, Ice-Watch sowie seit 2021 auch Festina. Für diese renommierten Namen entwickelt, produziert und vertreibt Plastoria nahezu weltweit ein breites Sortiment an Accessoires: Von Schreibgeräten und kleinen Lederwaren über Reisetaschen und Schirme bis hin zu Uhren und elektronischen Gadgets sowie vielen weiteren Accessoires wie Trinkflaschen oder Schlüsselringen reicht die Palette. „Unsere Kollektionen umfassen insgesamt mehr als 2.500 Artikelnummern“, berichtet Lionel Wajs stolz. Darunter sind Produkte sowohl dezidiert für Damen als auch dezidiert für Herren, Produkte in unterschiedlichen Farben sowie eine White-Label-Linie.

Die Marke macht’s

Die Zusammenarbeit mit den Marken funktioniert dabei sehr partnerschaftlich. „Wir sind für den kompletten Kreislauf verantwortlich“, sagt Lionel Wajs. Das bedeutet: Vom ersten Designentwurf – handgezeichnet oder computergestützt – über Abstimmungsrunden mit den Marken bis hin zur Produktion von Prototypen, der Herstellung in Serie und schlussendlich dem Vertrieb im Retail- bzw. Werbeartikelmarkt liegt alles in der Verantwortung von Plastoria.

Dass beide Märkte bedient werden, hat zahlreiche Vorteile. Einer davon: Wer beim samstäglichen Shopping einen der eingangs beschriebenen hochwertigen Kugelschreiber bewundernd in der Hand gehalten, aber möglicherweise wegen des hohen Preises doch wieder zurückgelegt hat, freut sich umso mehr, ihn am Montag darauf z.B. zum 25-jährigen Firmenjubiläum überreicht zu bekommen. „Markenprodukte haben als Firmenpräsente einen sehr hohen wahrgenommenen Wert, denn heutzutage kann jeder googeln, wie viel ein Luxuspräsent wohl im Einzelhandel kosten würde“, erläutert Wajs die Faszination und den Wirkmechanismus von Luxusfirmenpräsenten: „Deshalb muss auch gar nicht unbedingt ein Logo darauf gedruckt werden. Wenn ich ein solches Präsent bekomme, dann erinnere ich mich auch ohne zusätzliche Kennzeichnung an denjenigen, der es mir hat zukommen lassen.“ Und je länger diese Produkte funktionieren und Verwendung finden, desto länger ist auch ihre positive Wirkung auf die Beziehung zwischen Geber und Empfänger.

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Sowohl die Taschen aus der Festina Classicals Collection als auch die Schreibgeräte aus der Hugo Boss Gear Icon Collection stammen aus dem Hause Plastoria.

Auch das ist ein Grund für den Wert, den Plastoria auf hohe Qualitätsstandards legt. „Wir hatten auch schon eine Anfrage eines Endnutzers, weil der Kugelschreiber einer unserer Marken, den wir in den 1990er Jahren produziert haben und den er einfach nicht missen möchte, nach rund 20 Jahren schließlich doch eine Reparatur brauchte“, berichtet Lionel Wajs. Für den Enkel des Gründers Jacques Wajs der beste Beweis dafür, dass v.a. Qualität für Nachhaltigkeit sorgt, und zwar sowohl in den Beziehungen als auch im ökologischen Sinn. „Ein Kugelschreiber, den ich nach zwei Wochen in den Müll werfe, weil er kaputt ist, kann aus noch so umweltfreundlichem Material hergestellt sein: Es ist immer noch Ressourcenverschwendung. Wir setzen deshalb eher auf Dauerhaftigkeit“, erläutert Wajs den Kern des Nachhaltigkeitsansatzes bei Plastoria. Win-Win für Umwelt und Marketing gleichzeitig, denn was über viele Jahre täglich und gerne in die Hand genommen und genutzt wird, entfaltet immer wieder wie nebenbei seine beabsichtigte (Werbe-)Wirkung aufs Neue.

Darüber hinaus stecken die Belgier seit Jahren große Bemühungen in die Minimierung des ökologischen Fußabdrucks ihrer Produkte. So sollen in der Produktentwicklung Materialien wie Bio-Kunststoffe oder Steinpapier künftig eine größere Rolle spielen, und bei Verpackungen verzichten die Logistiker mittlerweile auf Plastik. Seit Dezember 2020 ist die bereits seit 2011 existierende, firmeneigene Solaranlage fähig, 110% des Plastoria-Strombedarfs pro Jahr zu decken. Für 2022 hat sich das Unternehmen außerdem zum Ziel gesetzt, 97% der Importe über See- statt über Luftfracht abzuwickeln. Bis 2027 will man CO2-neutral arbeiten.

Das Gesamtpaket trifft offenbar einen Nerv bei den Kunden. „Während der Pandemie waren unsere Produkte als Corporate Gifts beliebter denn je, 2021 war das bisher erfolgreichste Jahr unserer Firmengeschichte“, sagt Wajs. Mit den Präsenten haben Arbeitgeber ihren im Homeoffice den Laden am Laufen haltenden Mitarbeiter:innen Wertschätzung signalisiert, VIP-Kund:innen erhielten hochwertige Präsente, um auszugleichen, dass man sich nicht mehr persönlich besuchen konnte. Und nach der Pandemie? „Wir beobachten einen generellen Trend: Unternehmen setzen bei ihren Firmenpräsenten immer mehr auf Qualität statt Quantität. Und das ist genau das, was wir am besten können“, zeigt sich Wajs überzeugt. Mit dem bereits vielerorts aktuellen Fachkräftemangel tut sich gar ein ganz neues Feld auf: „Unsere Produkte werden auch immer häufiger als Recruitingtool für hochqualifizierte Fachkräfte eingesetzt“, beobachtet Wajs.

Wieder da in D-A-CH

So bekannt und erfolgreich die Accessoires der Marken im Plastoria-Portfolio auch in Deutschland sind, so wenig zufrieden waren die Belgier indes mit ihrer Performance auf dem D-A-CH-Werbeartikelmarkt in den letzten Jahren. Dabei gehört Plastoria seit der ersten Teilnahme an der PSI-Messe 1973 zu den traditionsreichen Ausstellern und ist dem Werbeartikelhandel in Treue verbunden: „Hin und wieder kommt mal ein Industriekunde auf uns zu, aber den verweisen wir immer an den Werbeartikelhandel“, erläutert Ralf Stefansky die Vorgehensweise auf dem großen Markt für Firmenpräsente im deutschsprachigen Raum. Stefansky ist seit April 2022 Vertriebsleiter für den Bereich D-A-CH und hat die Aufgabe, die vielen Möglichkeiten, die Plastoria bietet, auch unters (Werbe-) Volk zu bringen. „Im deutschsprachigen Markt hatten wir in den letzten Jahren leider niemanden, der die Sprache beherrschte und die Kundenbeziehungen so hegen und pflegen konnte, wie wir uns das wünschen“, erklärt Wajs: „Aber genau dafür haben wir nun Ralf Stefansky eingestellt.“

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Seit April 2022 ist Ralf Stefansky der Ansprechpartner für den deutschsprachigen Markt.

Und die Services, die der Vertriebsprofi nun Beratern und Agenturen im deutschsprachigen Raum vorstellen soll, können sich durchaus sehen lassen: „Neben einer White-Label-Produktlinie und der Möglichkeit zum Co-Branding mit starken Marken bieten wir Veredelungen inhouse, einen Geschenkkartenservice, Dropshipping sowie einen vollständig an die CI des Händlers anpassbaren B2B-Webshop mit unseren Produkten sowie einer Übersicht über den aktuellen Lagerstand“, fasst Stefansky das Angebot an den Handel im D-A-CH-Raum zusammen. Auch mit einer hohen Warenverfügbarkeit (dauerhaft über 95%) und mit einer kurzen Lieferzeit von gerade einmal ein bis zwei Tagen für unveredelte Produkte und Muster bzw. für individualisierte Artikel innerhalb von 7 bis 14 Tagen wollen die Belgier im anspruchsvollen D-ACH- Raum punkten.

Nicht zuletzt überzeugen die attraktiven Margen. Denn der hohe wahrgenommene Wert von Markenartikeln hat Vorteile sowohl für Lieferanten und Händler als auch für das werbende bzw. gebende Unternehmen, wie Stefansky an einem Beispiel erläutert: „Wir verkaufen beispielsweise einen Schirm für 18 Euro, das ist im Werbeartikelbereich viel Geld. Aber es ist nicht teuer, denn ein Händler kann diesen Schirm für 30 Euro weiterverkaufen, weil er eben ein Markenprodukt ist – und sein wahrgenommener Wert als Firmenpräsent liegt sogar eher bei luxuriösen 80 Euro, weil er für diesen Preis im Einzelhandel erhältlich ist und der Empfänger nur diesen Wert wahrnimmt.“

Dass diese Mechanik hinter den oberflächlich als teurer wahrgenommenen Markenartikeln als Firmenpräsent zunächst erklärungsbedürftig ist, weiß man am Brüsseler Hauptsitz natürlich. Aber genau deshalb werden Händler und Agenturen im D-A-CH-Markt Ralf Stefansky künftig häufiger z.B. auf Messen begegnen oder ihn auf Kundenterminen mit Fragen löchern können. Mittelfristig sollen auch weitere Kundenberater:innen dem deutschsprachigen Markt Rede und Antwort stehen sowie eine möglichst luxuriöse Lösung für so gut wie jeden Präsentanlass finden. Denn dass Luxus immer en vogue und als Firmenpräsent gesucht und willkommen sein wird, davon sind Stefansky, Wajs und das Plastoria-Team überzeugt. „Die Leute gönnen sich gerade wieder etwas, sind wieder bereit, für Qualität auch Geld auszugeben“, erklärt Stefansky. Sein Chef Lionel Wajs pflichtet ihm bei: „Luxus ist eine sehr resiliente Produktkategorie in der Krise.“

// Klara Walk

www.plastoria.com

Bildquelle: Plastoria

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