„Jede:r kann jederzeit eigene Inhalte beisteuern“

Mit HAPTICA®//ONLINE haben das österreichische Software-Unternehmen dMAS und das Kölner Verlagshaus WA Media gemeinsam eine ganzjährige digitale Plattform für haptische Werbung geschaffen. Das Portal unter www.haptica.online dient als zentrale Anlaufstelle für alle Belange rund um den zielgerichteten Werbeartikeleinsatz. Othmar Fetz von dMAS sprach mit den WA Nachrichten über gelöste Pain-Points, den Digitalisierungsgrad der Branche, kuratierte Themenspecials, Selbstbestimmtheit bei der Content-Erstellung und die Abgrenzung von HAPTICA®//ONLINE zu üblichen Online-Shops.

Wie die Firma heißt auch das seit Jahren im Einsatz befindliche Messeanfragesystem: Worum handelt es sich genau bei dMAS?

Othmar Fetz: Wir bringen mit dMAS alle Beteiligten einer Messe – in der Werbeartikelbranche also meist einen oder mehrere veranstaltende Händler, die ausstellenden Lieferanten und die Messebesucher:innen – digital zusammen und vereinfachen damit die Arbeitsprozesse für Händler und Lieferanten, z.B. die Generierung von Leads oder die Bearbeitung von Anfragen. Nehmen wir z.B. die markeding in Wien: Hier werden von den Industriekund:innen, die die Messe besuchen, an nur einem Tag Tausende von Anfragen gestellt. Früher hat man diese handschriftlich erfasst und später im Büro nach und nach abgearbeitet. Dadurch hat es oft bis zu drei Wochen gedauert, bis ein Händler auf alle Anfragen seiner Kund:innen reagieren konnte. Diesen Pain-Point haben wir mit dMAS gelöst. Der Lieferant scannt einfach am Stand das Messeticket seines Gegenübers und pflegt die Details der Anfrage – Artikel, Farbe, Stückzahl, Veredelungswunsch, Lieferzeitraum etc. – via Tablet in dMAS ein. Die Daten werden dann direkt an den für diesen Kunden im System hinterlegten Händlerpartner weitergeitet. Nutzer:innen unseres Systems arbeiten durchschnittlich rund 70% der am Veranstaltungstag eingegangenen Anfragen noch am selben Tag ab. Messebesucher:innen bekommen also unmittelbar Feedback zu ihrer Anfrage. dMAS-Nutzer:innen profitieren außerdem davon, dass sie einen detaillierten Überblick darüber erlangen, wie ihre Kund:innen ticken und wofür sie sich interessieren.

dMAS hat viele Kunden aus der Werbeartikelbranche. Bringen Aufträge aus diesem Geschäftsfeld besondere Anforderungen mit sich?

Othmar Fetz: Mit Händlern wie admixx, Bartenbach, Eidex, Forum Werbemittel, Hagemann, ipmgruppe, Mitraco oder Wertpräsent zählen viele namhafte Branchenplayer aus Österreich und Deutschland zu unseren Geschäftspartnern. Deren Messen unterscheiden sich erheblich von Veranstaltungen, die wir in anderen Geschäftsfeldern betreuen, weil die Anzahl der Produkte, die verkauft werden sollen, enorm hoch ist. Zu der Masse an Artikeln kommen die „hard facts“, also Produkteigenschaften wie Farbe, Größe und Veredelungsmöglichkeiten. Auf anderen Events geht es oftmals nur um das Lead-Tracking oder den nachträglichen Versand von Katalogen. Wir haben in der Vergangenheit auch auf Wünsche aus der Werbeartikelbranche reagiert: So können Lieferanten und Händler mit dMAS z.B. Packlisten per PDF exportieren, die Aufschluss darüber geben, wer welche Artikel in welcher Anzahl erhalten soll – inklusive Produktbild zum leichteren Auffinden der Ware und inklusive Lieferschein. So lassen sich z.B. leicht Musterboxen zusammenstellen.

Das klingt, als wüsste die Branche, wie sie sich digitale Strukturen zunutze machen kann …

Othmar Fetz: Die großen Player am Markt sind in Sachen Digitalisierung durchaus professionell aufgestellt, aber v.a. bei kleinen Unternehmen besteht noch Nachholbedarf. Ich stelle auch eine Art Generationenkonflikt fest: Die Digital Natives, die mit Online-Medien aufgewachsen sind und dadurch einen leichteren Zugang zu digitalen Themen haben, sind noch nicht überall nachgerückt.

Bedingt durch COVID-19 wurden ab 2020 zahlreiche Messen abgesagt. Wie hat dMAS auf die neue Situation reagiert?

Othmar Fetz: Ohne Messen braucht niemand ein Messeanfragesystem. Für uns war daher schnell klar: Entweder wir sperren zu, oder wir machen etwas Neues. Also haben wir angefangen, Messe rein digital zu denken. Wie können sich Aussteller online präsentieren? Wie kommuniziert man via Text- und Video-Chat? Wie setze ich Workshops virtuell um? Dabei ging es nicht darum, das Live-Erlebnis eins zu eins ins Netz zu übertragen – das funktioniert nicht. Bei Amazon klickt man sich ja auch nicht durch einen virtuellen Verkaufsstand, der einem echten Geschäft nachempfunden ist. Jetzt, wo Präsenzveranstaltungen wieder möglich sind, geht das Interesse an reinen Online-Messen zwar zurück, aber was bleiben wird, sind die Hybrid-Messen. Die Veranstalter haben erkannt, dass es sich lohnt, Vor-Ort-Events im Netz digital zu verlängern.

Mit HAPTICA®//ONLINE hat dMAS Ende 2021 gemeinsam mit WA Media ein weiteres neues Projekt gestartet, das genau in diese Richtung geht. Wie ist die Idee dazu entstanden?

Othmar Fetz: Unsere Vision einer Ganzjahresplattform im Bereich Werbeartikel ist nicht ganz neu, aber uns fehlte noch der richtige Partner für die Umsetzung. Wir sind eine Software- Firma und verfügen über Know-how in allen technischen Belangen, aber wir haben keinerlei redaktionelle Erfahrung. Wir brauchten also jemanden, der uns auf inhaltlicher Ebene unterstützt. WA Media ist ein im Markt der haptischen Werbung sehr geschätzter Mediendienstleister, der hochwertigen redaktionellen Content liefert und uns damit ideal ergänzt.

Es gibt in der Branche viele Player, die digitale Plattformen anbieten, insbesondere Online-Shops als „Schaufenster“ im World Wide Web. Was unterscheidet HAPTICA®//ONLINE von diesen Formaten?

Othmar Fetz: Einen Punkt habe ich eben schon genannt: Ein Großteil der Inhalte stammt von einer Fachredaktion, die auf haptische Werbung spezialisiert ist. Das sorgt für einen hohen Informations- und Unterhaltungsgrad. Die Inhalte auf den Lieferantenseiten und im Newsfeed kommen direkt von den Artikelanbietern, diese Aktualität und Nähe ist ebenfalls eine Besonderheit. Beim Thema Produkte ist es uns wichtig, dass die User:innen nicht überfrachtet werden mit einer Vielzahl ähnlicher Artikel – so wie man es aus herkömmlichen Online-Shops kennt.

Was heißt das für User:innen, die professionell an haptischer Werbung interessiert sind?

Othmar Fetz: Sie können sich z.B. in den kuratierten Themenspecials inspirieren lassen. Hier stellen wir einmal im Monat zu einem bestimmten Trendthema – Sweets und Snacks, Trinkkultur, Nachhaltigkeit etc. – ausgewählte Produkte vor. Außerdem gibt es einmal im Monat die Neuheiten aus dem Markt der haptischen Werbung zu entdecken. Wir zeigen auf HAPTICA®//ONLINE von Profis aufbereitete Produktanregungen zu verschiedenen Themen und treffen damit eine Auswahl, die wiederum den User:innen ihre Auswahl erleichtert. Wer sich konkret für ein Produkt interessiert, kann eine Anfrage stellen. Ist der Lieferant, dessen Artikel in einem der Themenspecials vorgestellt wird, auch mit einer eigenen Seite auf HAPTICA®//ONLINE vertreten, lässt sich dort mehr über das Unternehmen und seine Produkte erfahren.

Wie können Werbeartikellieferanten das Portal gewinnbringend für sich nutzen?

Othmar Fetz: Lieferanten sollten unbedingt dafür sorgen, in den buchbaren Themenspecials vertreten zu sein. Sie zählen zu den am meisten geklickten Seiten auf HAPTICA®//ONLINE. Das liegt u.a. auch daran, dass wir diesen Bereich mit umfangreichen Werbemaßnahmen auf Social Media und bei Google aktuell stark in den Fokus rücken. Während bei den Specials die Themen und Veröffentlichungstermine lange Zeit im Voraus feststehen, haben Lieferanten auf ihrer eigenen Profilseite und im Newsfeed rund um die Uhr die Gelegenheit, Neuigkeiten zu veröffentlichen und so auf aktuelle Themen und Produkte aufmerksam zu machen. Jede:r kann jederzeit eigene Inhalte beisteuern. Diese Selbstbestimmtheit bei der Content-Erstellung ist in meinen Augen ein großer Vorteil, aber sie führt auch dazu, dass wir auf die Mitarbeit der Lieferanten angewiesen sind, damit alles einwandfrei funktioniert. Sie müssen z.B. bei der Einpflegung ihrer Produkte selbst darauf achten, die passenden Kategorien zu taggen. Passiert das nicht, werden ihre Artikel bei der Nutzung der Suchfunktion nicht richtig angezeigt.

Werbeartikelhändler können HAPTICA®// ONLINE als zusätzlichen Vertriebskanal nutzen. Wie funktioniert das genau?

Othmar Fetz: Wir können Händler in eine Auswahlliste aufnehmen. Stellt ein:e Anwender:in eine Produktanfrage und wählt einen Händler aus dieser Liste aus, wird dieser über den Vorgang informiert. Wer ein umfassenderes Leistungspaket bucht, kann seine Kund:innen mit einem Referral-Link auf die Plattform einladen und Anfragen bequem im eigenen dMAS-Konto bearbeiten.

Die HAPTICA® live, die am 15. März 2023 zum elften Mal in Bonn stattfindet, hat seit ihrer letzten Ausgabe im September 2022 einen eigenen Bereich auf HAPTICA ®//ONLINE. Was gibt es hier zu entdecken?

Othmar Fetz: Vorab können Besucher:innen der Messe online Näheres zu den einzelnen Ausstellern und ihren Produkten erfahren, Favoritenlisten anlegen oder Kontakt aufnehmen, um z.B. einen Gesprächstermin auf der Messe zu vereinbaren. Wenn sie auf der HAPTICA® live selbst ihr Messeticket von Ausstellern scannen lassen, finden sie diese Interaktionen in ihrer digitalen Messetasche wieder – praktisch für die Nachbereitung. Wenn ich eine Reise machen möchte, dann schaue ich ja auch schon vorher im Netz, wo ich vor Ort gut essen gehen kann oder welchen Hotspot ich unbedingt gesehen haben muss. Im Nachgang lege ich vielleicht einen Ordner mit meinen Lieblingsbildern an. Diese Art der Vor- und Nachbereitung auf Business-Ebene bietet die Online-Erweiterung der HAPTICA® live.

Warum sollte man noch heute einen Blick auf HAPTICA®//ONLINE werfen?

Othmar Fetz: Noch bis zum 9. Dezember 2022 können User:innen auf HAPTICA®//ONLINE aus allen Einreichungen für den Promotional Gift Award 2023 ihre Lieblingsartikel wählen und damit die drei Publikumspreis-Sieger mitbestimmen. Auch wer auf der Suche nach Werbeartikel-Neuheiten ist, wird unter den Einreichungen sicher fündig. Also schnell reinklicken und voten!

// Mit Othmar Fetz sprach Jasmin Oberdorfer.

Fotos: dMAS (1); HAPTICA®//ONLINE (2); Bernadett Yedouh (1)