Der Küchenwerkzeughersteller Gefu feiert in diesem Jahr sein 80-jähriges Bestehen und blickt auf eine erfolgreiche Vergangenheit zurück. Doch auch die Zukunft verspricht, spannend zu werden. Über den Wert einer Marke, den Einstieg in die Werbeartikelbranche und die Arbeit im Familienunternehmen sprachen die Werbeartikel Nachrichten mit Nina Löher, Daniel Schillheim und Thomas Vogler beim Ortsbesuch am Firmensitz in Eslohe.

gefu slider - Gefu: Neuer Schwung im Jubiläumsjahr

Mit seinen idyllischen Dörfern und Kleinstädten gibt sich das Sauerland eher beschaulich. Doch der Eindruck täuscht: In der westfälischen Mittelgebirgsregion sind zahlreiche bekannte Unternehmen für Haushaltsgeräte angesiedelt, wie Cloer, Graef (beide Arnsberg),Westmark (Lennestadt-Elspe) oder Severin (Sundern). In Eslohe wiederum liegt der eindrucksvolle Firmensitz des Küchenwerkzeugherstellers Gefu.

gefu schillheim - Gefu: Neuer Schwung im Jubiläumsjahr

Seit 2009 ist Rudolf Schillheim alleiniger Inhaber des Familienunternehmens, in dem er selbst seine Ausbildung absolvierte.

Der Name des Unternehmens erinnert bis heute an die Gebrüder Funke, die das Unternehmen 1943 gründeten. Schon früh spezialisierte sich Gefu auf stromlose Küchenwerkzeuge wie Reiben, Kartoffelschäler oder – den Klassiker – das Passiergerät Flotte Lotte. Heute bietet der Komplettanbieter über 600 Produkte in 14 „Genusskategorien“, darunter Reiben, Hobeln, Würzen, Backen, Braten oder BBQ. Seit 2009 ist Rudolf Schillheim alleiniger Inhaber des Familienunternehmens. Passend zum Jubiläumsslogan „von Generation zu Generation“, steht die nächste Schillheim-Generation schon in den Startlöchern: Beide Söhne des Firmeninhabers, René und Daniel, arbeiten ebenfalls im Unternehmen. Daniel Schillheim, Verkaufsleiter Projekte, weiß um die Bedeutung und die Besonderheiten, im Familienunternehmen zu arbeiten: „Ich bin mit Gefu aufgewachsen und habe meine Sommerferien hier verbracht, in der Produktion oder auf Messen“, erklärt der Sauerländer.

Als vor einigen Jahren die Diskussion entstand, ob das Unternehmen seinen Firmensitz aufgrund der Entfernung zur Autobahn verlegt, war auch Daniel Schillheim dagegen. „Es bedeutet mir und meiner Familie sehr viel, dass wir den Standort Eslohe halten können. Die Verbindung zur Gemeinde ist wichtig, und wir wollen als attraktiver Arbeitgeber hier vor Ort sein“, erläutert er die Entscheidung für Eslohe. So entstand dann im Jahr 2016 das neue Firmengebäude exakt dort, wo bereits das alte stand. Zwischen 2020 und 2021 wurde die angrenzende Lagerhalle erweitert, sodass dort heute 2.700 Palettenstellplätze vorhanden sind. Sollte Gefu weiter wachsen, gibt es am aktuellen Standort weitere Optionen zur Ausweitung.

Tradition ohne Strom

Seit Gründung des Unternehmens 1943 funktionieren die Geräte von Gefu ohne Strom. Dass dies nicht auf Kosten der Innovation geht, beweist das erfolgreiche Sortiment des Unternehmens. Regelmäßig gewinnen die Produkte nationale und internationale Innovations- und Designpreise, wie den iF Design Award oder den German Design Award. Durch die Breite des Sortiments und spannende Eigenentwicklungen begeistert Gefu mittlerweile sowohl national als auch international seine Kunden. „Mit den stromlosen Produkten passen wir perfekt in die heutige Zeit“, konstatiert Marketingleiterin Nina Löher. „Die Gefu Produkte stehen den mit Strom betriebenen in nichts nach. Im Gegenteil, sie sind effektiv und überzeugen durch Funktion und Qualität. Dies spiegelt sich auch in unserer niedrigen Reklamationsquote wider“, so Löher. Durch die einzelnen Produktwelten findet sich für jeden Anlass das richtige Werkzeug, oft auch für unterschiedliche Ansprüche. So kann der passionierte Kaffeetrinker seine Bohnen selber mahlen, für Anhänger des gemahlenen Kaffees finden sich jedoch auch einfache Kaffeefilter. Auch einfachere Produkte büßen dabei nicht an Qualität ein.

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Die eleganten Pantry-Vorratsdosen bestehen aus Borosilikatglas, sind in verschiedenen Größen erhältlich und eignen sich ideal zur Aufbewahrung von Nudeln, Reis, Linsen und Co.

Die Produkte, die bei Gefu in den Verkauf gehen, werden seit über 17 Jahren in Zusammenarbeit mit Invivo Industrial Design gestaltet. „Die Ideen, aus denen die Produkte entstehen, stammen alle hier aus dem Haus, in den meisten Fällen direkt von Rudolf Schillheim“, erklärt Löher den Entstehungsprozess. Im Verlauf werden dann 3D-Zeichnungen und Modelle erstellt, sodass die Prototypen auch auf ihre Haptik überprüft werden können. Erst, wenn alles abgestimmt ist, geht es in die Produktion nach Fernost. „Wir legen sehr großen Wert darauf, dass wir sowohl hier als auch in den Produktionsstätten Qualitätsprüfer haben, die die Produkte abnehmen. Erst wenn diese ihr O.k. geben, wird die endgültige Produktion gestartet, und wir können garantieren, dass die Produkte einwandfrei bei Gefu ankommen“, so Löher.

Die langjährige Zusammenarbeit mit den Qualitätsprüfern und dem Designbüro zeigt sich nicht nur in der breiten Produktrange und den wenigen Reklamationen, auch die Formsprache und das Design sind für Gefu sehr wichtig, erklärt die Marketingleiterin: „Unsere Produkte sollen zeitlos sein. Sie sind präsentabel, ohne aufdringlich zu wirken, auch das zählt für uns zur Nachhaltigkeit. Je länger ein Produkt genutzt wird, desto besser.“ Die Formsprache des Küchenwerkzeugherstellers spielt dabei auch eine Rolle. Ein Großteil der Produkte, die Gefu herstellt, besteht aus Edelstahl, häufig in Verbindung mit schwarzem Kunststoff. Abgerundete Ecken und eine ansprechende Haptik ergänzen den Look.

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Die 2016 neu gestaltete Firmenzentrale von Gefu in Eslohe orientiert sich an der Formensprache der Produkte.

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Auch im Showroom zeigt sich die einheitliche Formensprache.

Auch die neu erbaute Firmenzentrale greift den Stil der Gefu-Produkte auf. „Materialien und Formensprache waren uns auch hier sehr wichtig“, betont Löher. Von außen wirkt das Gebäude modern, große Fenster sorgen für viel Licht, die schwarzen Elemente des sonst weißen Firmensitzes spielen auf die Kunststoffelemente der Produkte an. „Der moderne Look des Gebäudes wird durch für das Sauerland typische Holzelemente und Mooswände ergänzt. So verbinden wir traditionelle und moderne Elemente, was wir alle sehr begrüßen“, ergänzt die Marketingleiterin.

Aber nicht nur das Gebäude zeigt die Verbundenheit zum Standort Eslohe: Viele Partner, mit denen Gefu regelmäßig zusammenarbeitet, stammen ebenfalls aus der Gegend. „Das sind dann Fotografen, eine kleinere Druckerei oder auch die Caritas-Filialen aus Meschede oder Arnsberg, die für uns umpacken oder für bestimmte Kunden umlabeln“, so Löher. Auch der Umbau wurde hauptsächlich mit Unternehmen aus der Umgebung durchgeführt. Die Verbundenheit zur Heimat wird hier gelebt und nicht nur optisch aufgegriffen.

Schritt in die Werbeartikel-Welt

Der Werbeartikelmarkt stand bei Gefu immer auf der Liste, doch wurde er bisher nur nebenbei bedient. Zwar fragten immer wieder Unternehmen kleinere Mengen an Werbeartikeln an, die dann gerne umgesetzt wurden, der Fokus lag jedoch stets auf dem stationären Handel. Seit Mitte Juni d.J. nun ist Branchenprofi Thomas Vogler von der Handelsagentur Vogler für den Bereich Werbeartikel bei Gefu zuständig und soll die Marke in der Branche bekannt machen. „Wir hatten bisher keine speziellen Preislisten oder Flyer für Werbeartikel, wollen da jetzt aber tiefer einsteigen“, so Daniel Schillheim.

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Während für Endverbraucher vorgefertigte Grafiken zur Verfügung stehen, können für Unternehmen auch eigene Entwürfe mit der hauseigenen Graviermaschine umgesetzt werden.

Der Anstoß, in der Werbeartikelbranche verstärkt anzugreifen, entstand durch die Anschaffung einer Graviermaschine: Diese wurde zunächst für den B2C-Bereich erworben, da auch Endverbraucher die Gefu-Produkte gerne als personalisierte Geschenke kaufen. „Wir hatten dann die Idee, die Maschine auch für B2B-Aufträge zu nutzen“, so Schillheim. „Mit Thomas Vogler haben wir uns einen Fachmann ins Boot geholt, der sich in der Branche auskennt und uns da ein großes Stück voranbringen kann.“ Der Experte selbst, der mit Blomus bereits eine Marke für Edelstahl-Produkte aus der Region vertritt, sieht in Gefu ebenfalls einen starken Namen: „Die Werbeartikelbranche braucht Dinge zum täglichen Leben, gleichzeitig gibt es unter Anwendern wie Empfängern ein Bewusstsein für starke Marken – das kommt uns mit Gefu natürlich gelegen. Riechen, schmecken, tasten – all das passt sowohl zu Gefu als auch zur haptischen Werbung, diese Partnerschaft ist ein Match.“

Die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start in der Branche sind also gut. Dank der hauseigenen Graviermaschine sind Veredelungen innerhalb kürzester Zeit kein Problem. Da die meisten Produkte von Gefu aus Edelstahl bestehen, ist die Veredelung mit Namen oder Logos problemlos möglich, aber auch Glasprodukte stehen für die Individualisierung zur Verfügung. Bisher sind besonders die Artikel aus der BBQ- und To-go-Genusswelt beliebt. „Gerade der Bereich Barbecue boomt, und hier gibt es tolle Produkte – wie z.B. Grillzangen, die sich wunderbar veredeln lassen“, so Schillheim. Aber auch die Produkte der To-go-Reihe können sich sehen lassen. Ob Snackbox, Glastrinkhalme oder Vorratsdosen – hier findet sich für jedes Budget ein passendes Präsent. Trotzdem haben die Markenprodukte natürlich ihren Preis. Und obwohl Gefu auch zahlreiche Produkte unterhalb der Wertgrenze anbietet, weiß Vogler auch um die Problematik hinsichtlich der steuerlichen Absetzbarkeit: „Wir hoffen hier stark auf die Unterstützung des GWW und die Lobbyarbeit in Berlin. Dort muss Sensibilität geschaffen werden, damit Marken wie Gefu und Blomus besser agieren können. Dass Produkte, die zuverlässig, bekannt und hochwertig sind, nicht billig sein können, sollte eigentlich jedem bewusst sein.“

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Gemeinsam mit Thomas Vogler (r) will Daniel Schillheim Gefu nun auch in der Werbeartikelbranche erfolgreich platzieren.

Doch steuerliche Hindernisse schränken Voglers Optimismus nicht ein. „Wir haben ein Füllhorn an Produkten, das wir nur ausschütten müssen. Und als deutsche Firma können wir die Kunden für die Marke Gefu sensibilisieren, denn auch, wenn im Ausland produziert wird, sprechen der Name und die Bekanntheit der Marke für sich. Zudem entstehen die Ideen hier, und die Firma steht ihrem Firmenstandort loyal gegenüber. Damit entspricht Gefu auch dem Wunsch nach Nachhaltigkeit.“

Blick in die Zukunft

Voglers Absicht ist nun, die Marke bei den großen Händlern bekannt zu machen und in deren Sortimenten zu platzieren: „Wir warten nur darauf, die passenden Partner für uns zu finden“, erklärt er. Dass der Markenname dabei im Fokus stehen muss, ist für den Branchenprofi selbstverständlich: „Wir möchten mit Gefu ein Zeichen setzen. Die Empfänger sollen sich geehrt fühlen, ein Gefu-Produkt zu bekommen. Denn so färbt der Wert der Marke auch auf den Schenkenden ab.“

Um unterschiedliche Kundengruppen ansprechen zu können, bietet Gefu bereits vorgefertigte Geschenksets, die auch für Händler interessant sind. Sonderverpackungen und individuelle Kartonagen sind dabei ebenso möglich wie selbst zusammengestellte Sets. Um in der Branche für Aufmerksamkeit zu sorgen, ist für die zweite Jahreshälfte ein Auftritt bei der GWW-Trend geplant. Langfristige Ziele sollen dann im Herbst erarbeitet werden. Messen sieht Vogler jedoch grundsätzlich als wichtig an, um die Präsenz der Marke Gefu in der Werbeartikelbranche zu stärken. Während Gefu bisher eher auf Retail-Messen wie der Maison et Objet in Paris, der Ambiente in Frankfurt und unterschiedlichen Veranstaltungen in Mailand und Chicago vertreten war, standen in diesem Jahr schon die PSI sowie die HAPTICA® live auf dem Plan. Neben dem Einstieg in die Werbeartikelbranche wird Gefu das Jubiläumsjahr zudem für weitere publikumswirksame Aktionen nutzen. Aktuell wird z.B. für jeden verkauften Aktionsartikel ein Baum gepflanzt. Die Aktion ist auf 10.000 Bäume limitiert, 5.800 Bäume konnten bereits gepflanzt werden.

Im Jubiläumsjahr besinnt sich der Küchenwerkzeugspezialist also nicht nur auf Vergangenes, sondern wagt auch den Sprung in neue Gewässer. Mit Expertise und dem Selbstbewusstsein einer Traditionsmarke ist der Schritt gut geplant und Gefu bereit für eine spannende Zukunft.

// Sophia Arnold

www.gefu.co

Bildquelle: Gefu

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