Über das Vermögen der K + M Webemittel GmbH hat das Amtsgericht Offenbach am Main am 8. November 2024 das vorläufige Insolvenzverfahren angeordnet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter ist Rechtsanwalt Sebastian Netzel von der bundesweit tätigen Kanzlei Brinkmann & Partner bestellt worden.
„Der Insolvenzantrag wurde durch eine akut eingetretene Zahlungsunfähigkeit veranlasst. Hintergrund ist eine einzelne Verbindlichkeit aus einem isolierten Handelsgeschäft mit Masken während der Corona-Pandemie“, so Netzel. „Ohne diese Geschäfte wäre das Unternehmen niemals in Schieflage geraten.“
Im Wirtschaftsbericht für das Jahr 2022, einzusehen auf northdata.de, heißt es dazu: „Insgesamt wurde eine Wertberichtigung auf Forderungen in Höhe von rund sechs Mio. Euro erfasst. K + M war im Berichtsjahr mit Kunden und Lieferanten dieser Liefergeschäfte im Gespräch und eruierte verschiedene Durchsetzungsmöglichkeiten seiner Ansprüche. Im Jahr 2023 wurde in einem der beiden Lieferfälle Zahlungsklage erhoben, im anderen Lieferfall haben sich alle Parteien der Lieferkette nun darauf verständigt, eine Klage gegen den Bund einzureichen.“ Die Forderungen gingen Richtung Bund und Dritte, die vertragliche Verpflichtungen nicht erfüllt haben, so Insolvenzverwalter Netzel.
Der Geschäftsbetrieb wird derzeit uneingeschränkt fortgeführt. Dazu äußerte sich Dejan Dvorski, seit März 2024 Geschäftsführer der Obertshausener: „Wir haben den Vorteil, bereits in zwei Gesellschaften aufgeteilt zu sein. Die K+M Werbemittel GmbH befindet sich jetzt in der vorläufigen Insolvenz, die K-M Service GmbH ist davon aber nicht betroffen.“ K-M Service besteht bereits seit etwa 20 Jahren und wurde damals für die Abwicklung der Geschäfte mit Fullservice-Kunden gegründet. „Prinzipiell machte die K-M Service damit bereits das gleiche Geschäft, nur im kleineren Umfeld. So kann der Geschäftsbetrieb jetzt eins zu eins übergehen auf die K-M Service Gmbh“, konstatiert Dvorski. „Somit ist die Fortführung des Betriebs ab dem 1. Februar 2025 unter K-M gesichert und wir blicken zuversichtlich in Richtung Zukunft. Hier hat sich für uns in den letzten zwei Monaten gezeigt, dass wir eine sehr gute Kundenbindung haben und in verlässlicher Partnerschaft in der Branche und mit unseren Kunden arbeiten“, so Dvorski weiter.
Mit Zuversicht blicken die Obertshausener auch auf den 20. Februar 2025, wie Dvorski berichtet: „Wir werden die erste Hausmesse seit der Pandemie hier bei uns am Standort feiern und freuen uns sehr über die zahlreichen positiven Rückmeldungen seitens unserer Kunden. So kann die Messe an die erfolgreichen Veranstaltungen vor der Corona-Zeit anknüpfen, und wir können das Event nutzen, um auf unsere 100-jährige Firmentradition zu verweisen – eine gute Verbindung von Vergangenheit und Zukunft.“ Die K + M Werbemittel GmbH wurde im Jahr 1972 gegründet, ihren Ursprung hat K+M mit der Karlsson + Mannhardt KG aber bereits im Jahr 1925 und ist eigenen Angaben zufolge einer der führenden Werbeartikellieferanten und Fullservice-Partner der Branche – von der Logoaufbereitung über Sonderanfertigungen bis hin zum E-Commerce. Im vergangenen Geschäftsjahr betrug der Umsatz rund 14,5 Mio. Euro.



