Bereits im April 2020 hatte der Gesamtverband der Werbeartikel-Wirtschaft e.V. (GWW) von Werbeartikellieferanten und -händlern wissen wollen, welche Auswirkungen die coronabedingten Einschränkungen auf ihre Geschäftsentwicklungen haben. Im Juli setzte der GWW die Befragung fort und schrieb dazu erneut 1.600 Unternehmen an. Im April beteiligten sich 393 Firmen an der in Zusammenarbeit mit dem Kölner Institut für Handelsforschung durchgeführten Online-Umfrage zur konjunkturellen Lage der Branche in der Corona-Krise, im Juli waren es 368 Firmen.

Liquidität Umsatzentwicklung2 - GWW-Umfrage: Aktuelle Lage in der Corona-Krise

Umsatzentwicklung: Vergleich erstes Quartal 2020 mit dem ersten Quartal 2019, Vergleich März 2020 mit März 2019 und Vergleich zweites Quartal 2020 mit dem zweiten Quartal 2019.

Die Umfrage-Ergebnisse zeigen laut GWW deutlich, wie sich die Lage in der Werbeartikelbranche immer stärker zuspitzt: So lag der durchschnittliche Auftragsrückgang für alle Akteure des Werbeartikelmarktes im zweiten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahr bei 56%. Im März hatte der Auftragsrückgang bei 53% gelegen. 93% der Werbeartikellieferanten und 91% der Werbeartikelhändler verzeichneten im zweiten Quartal 2020 z.T. drastische Umsatzeinbußen gegenüber dem Vorjahr. Der durchschnittliche Umsatzrückgang bei den Lieferanten betrug 48%, bei den Händlern 54%. Im März hatte der durchschnittliche Umsatzrückgang bei den Lieferanten noch bei 30% und bei den Händlern bei 45% gelegen. 99% der befragten Unternehmen mit Umsatzrückgang gaben als Hauptgrund rückläufige Auftragseingänge an; 37% waren von Stornierungen betroffen. Infolgedessen haben 55% der befragten Unternehmen mittlerweile Kurzarbeit beantragt; 56% haben Soforthilfen des Bundes und der Länder und 10% KfW-Schnellkredite zur Liquiditätssicherung in Anspruch genommen. Trotz dieser Maßnahmen haben 9% der befragten Unternehmen Entlassungen vornehmen müssen.

Ihre Liquiditätsreserven schätzen die Teilnehmer der Studie momentan wieder etwas positiver ein: Hatten im April noch 62% der Befragten angegeben, dass ihre finanziellen Reserven unter den gegenwärtigen Bedingungen nur noch maximal drei Monate reichen, war dies im Juli nur noch bei 36% der Fall. Alle anderen schätzen, dass ihre Reserven unter den aktuellen Umständen noch mindestens vier bis sechs Monate oder sogar länger reichen.

Liquidität Umsatzentwicklung - GWW-Umfrage: Aktuelle Lage in der Corona-Krise

Dauer der Liquidität unter den jetzigen Bedingungen.

Im Vergleich zu den meisten anderen Branchen, so der GWW, hätten die Auswirkungen der Corona-Krise den Werbeartikelsektor besonders hart getroffen, denn das Gros der Produkte werde zur Kundenbindung und Kontaktpflege in der Face-to-Face-Kommunikation eingesetzt und die finde aufgrund der Einschränkungen durch die COVID-19-Pandemie aktuell kaum bis gar nicht statt.

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