Senator-Inhaber Daniel Jeschonowski hat zum 1. September 2020 die Kahla/Thüringen Porzellan GmbH übernommen. Zuvor war der Porzellanhersteller aus Kahla durch einen missglückten Großauftrag in einen Liquiditätsengpass geraten und hatte am 10. März 2020 Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet.

Daniel Jeschonowski - Senator kauft Kahla

Der neue Kahla-Eigner: Daniel Jeschonowski.

Jeschonowski, der im Dezember 2018 nach erfolgreicher Restrukturierung das Groß-Bieberauer Unternehmen Senator erworben und damit wieder zu einem reinen Familienunternehmen gemacht hat, verfolgt mit der Übernahme von Kahla nach eigener Aussage dasselbe Ziel: die Sicherung der Betriebsfortführung am angestammten Firmenstandort. Dabei sollen die beiden Unternehmen auch weiterhin in ihren jeweiligen Branchen und Geschäftsfeldern unabhängig voneinander operieren. „Nichts ist für einen deutschen Unternehmer nachhaltiger, zukunftsorientierter und sinnstiftender, als wertige Produkte in der Heimat zu fertigen und zu individualisieren“, so Jeschonowski zum Produktionsstandort Deutschland. „Eine konsequente ‚Made in Germany‘-Strategie ist sowohl für Senator als auch für Kahla der richtige Weg, Alleinstellungsmerkmale am globalen Markt zu erhalten und zu schaffen. Ich blicke voller Zuversicht und Tatendrang in die Zukunft einer erstklassigen Lifestyle-Marke mit starken Handelspartnern in den vier Geschäftsbereichen Haushalt, Hotellerie und Gastronomie, Werbemittel und Auftragsfertigung. Ich werde mich voller Respekt und Dankbarkeit um Kahla kümmern.“

Kahla blickt auf eine lange Firmengeschichte zurück: 2019 feierte das Unternehmen 175-jähriges Jubiläum. 1993 trat die Familie Raithel in das Traditionsunternehmen ein. Günther Raithel übernahm mit 51% die Mehrheit des Unternehmens und später zusammen mit seiner Frau Rositta und seinem Sohn Holger 100%.„Wer sich noch erinnert, in welchem katastrophalen Zustand sich das Porzellanwerk im Saaletal befand, als ich es im Jahr 1993 übernahm, wird verstehen, dass ich mit Stolz auf die vergangenen Jahre zurückblicke“, so Günther Raithel. „Bis zum heutigen Zeitpunkt flossen 35 Mio. Euro in die Modernisierung von Kahla, ein Großteil davon in den Maschinenpark, in Robotik und in Ressourcen- und Umweltschutz. Die größte Rolle des Erfolgs allerdings spielten die 250 engagierten Mitarbeiter, die zum Teil bereits seit über 40 Jahren mit Hingabe und Fleiß für Kahla kämpfen.“

Günther Raithel wurde für seine Verdienste u.a. mit dem internationalen „Lifetime Achievement Award“ für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Für innovatives Produktdesign sowie intelligente und ökologische Konzepte erhielt Kahla bislang mehr als 100 internationale Designpreise. Zu den prämierten Produkten zählt auch das patentierte und ab einem Stück personalisierbare Samtporzellan touch!. Holger Raithel, seit 2005 geschäftsführender Gesellschafter von Kahla: „Mithilfe unserer Designerinnen, allen voran Professorin Barbara Schmidt und später auch Lisa Keller, definierte Kahla die Genusskultur neu. Jung, multifunktional, haptisch spannend, personalisiert, mobil und nun auch digital ansteuerbar: Wir wurden manches Mal belächelt und am Ende belohnt. Den Umsatz von ursprünglich 12 Mio. Euro pro Jahr steigerten wir sukzessive und im Jahr 2014 sogar auf 30 Mio. Euro.“

KAHLA Porzellan GmbH Photovoltaik 2 HiRes RGB - Senator kauft Kahla

Der Standort von Kahla im gleichnamigen Ort Kahla in Thüringen.

In den Jahren 2017 und 2018 scheiterte ein internationales Großprojekt, in das Kahla mehrere Mio. Euro investiert hatte. Die daraus resultierenden finanziellen Schwierigkeiten führten in eine Insolvenz in Eigenverwaltung, die mit dem Verkauf des Unternehmens an Senator ihren Abschluss gefunden hat. Während der Eigenverwaltungsphase erzielte Kahla eigenen Angaben zufolge trotz Corona-Schließungen über Plan liegende Umsätze und positive Ergebnisse. Starke Online-Verkäufe und ein virtueller Porzellanmarkt kompensierten Umsatzrückgänge aus dem internationalen Handel.

www.kahlaporzellan.com
www.senator.com

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