Eine neu gegründete Initiative von inzwischen 32 Werbeartikellieferanten wendet sich aktuell im Rahmen einer Medienkampagne an die Branche und den Gesamtverband der Werbeartikel-Wirtschaft e.V. (GWW). Ihr Anliegen: Angesichts zahlreicher Herausforderungen im Markt solle der Verband weniger als Messeveranstalter agieren, sondern mit allen verfügbaren Mitteln originäre Verbandsarbeit leisten.

Die ganze Aktion ist nach Angaben von Beteiligten der Initiative in nur zwei Werktagen entstanden. Dadurch habe man nicht alle Lieferanten erreicht und habe nicht alle fragen können, ob sie mitmachen. Die Initiatoren gehen davon aus, dass die große Mehrheit der Lieferanten die Aktion unterstützt. Unter den Unterzeichnenden sind Importeure und Hersteller, Vollsortimenter und Spezialisten.

Jan Breuer (mbw), Marcus Sperber (elasto) und Alexander Ullmann (uma) haben mit den Werbeartikel Nachrichten über die Motivation und Hintergründe der Initiative gesprochen. Das Interview erscheint in der Ausgabe Nr. 434 (31. Mai 2023) und ist online schon jetzt hier abrufbar.

 

gww lieferantenini  - Neue Lieferanteninitiative wendet sich an den GWW

Der Aufruf der 32 Werbeartikellieferanten im Wortlaut:

 

Jetzt politisch Weichen stellen. Gemeinsam!

Die Pandemie, die Probleme mit Lieferketten, die Inflation, das alles hat auch die Werbeartikelwirtschaft enorm herausgefordert. Umso mehr kann die Branche heute stolz darauf sein, wie ihre Unternehmen diese schwierigen Zeiten erfolgreich gemeistert haben.

Konzentration auf Stärken

Es ist die gemeinsame Aufgabe, die Zukunft unserer Branche zu sichern. Hierzu tragen professionell und engagiert durchgeführte Messen zweifelsfrei bei. Doch jede Messe ist insbesondere für die ausstellenden Unternehmen stets mit hohen Kosten verbunden. Es muss daher das Ziel sein, dass sich die Messelandschaft in Deutschland konsolidiert und konzentriert. Messeveranstaltungen überdacht und einzelne Messen vielleicht sogar zusammengelegt werden. Die Vielzahl an Veranstaltungen hat hierzulande bereits inflationären Charakter.

Die Zeit drängt sehr

Für die Werbeartikelwirtschaft ist es von zentraler Bedeutung, dass sich Verbände wie der GWW verstärkt um die politische Arbeit kümmern. Mit Blick auf die Inflation, auf die 10-Euro-Aufzeichnungsgrenze und die 35-Euro-Wertgrenze, hat dies geradezu zwingende Bedeutung bekommen. Politik muss motiviert werden, hier endlich zu handeln – auch und besonders vor dem Hintergrund von Qualität und Nachhaltigkeit. Der GWW sollte weniger als Messeveranstalter agieren, sondern mit allen verfügbaren Mitteln Verbandsarbeit leisten – auch in der täglichen Unterstützung der Mitglieder bei Themen wie Digitalisierung, Unternehmensnachfolge und Marketingmaßnahmen. Die bereits etablierten Messeveranstaltungen wie die Newsweek und die Herbst-Trend sollten erhalten bleiben: Sie sind sinnvolle Ergänzungen auch mit Blick auf den jährlichen Produktzyklus.

Nur gemeinsam zum Erfolg

Kein Unternehmen ist allein in der Lage ausreichend politische Relevanz aufzubieten, um in Berlin Gehör zu finden. Mit Blick auf demokratische Meinungsfindung ist dies sicher auch richtig. In unserem Staatswesen ist es die Aufgabe von Verbänden Interessen zu bündeln und mit der Politik in Dialog zu treten. Aber allein in Berlin ringen über 1.000 Lobbyisten um die Aufmerksamkeit der Politik. Deshalb brauchen wir alle Branchenteilnehmer an Bord: den Gesamtverband GWW, in dem die unterschiedlichen Branchenstufen organisiert sind; das PSI mit seinen über 5.000 europäischen Mitgliedern für das politische Gewicht, auch in Brüssel; die Branchen-Medien, die Unternehmen vor Ort und die politischen Kontakte von jedem Einzelnen. Nur gemeinsam sind wir stark, auch finanziell und numerisch. Nur im fruchtbaren Austausch von Meinungen und Ideen sind wir schlagkräftig und kampagnenfähig. Wenn wir uns auf die jeweiligen Stärken konzentrieren und uns nicht im Klein-Klein verlieren, werden wir erfolgreich sein – insgesamt als Branche, aber auch als einzelne Unternehmen.

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