Bei ihrer zweiten Auflage nach der Corona-bedingten Pause zeigte sich die PSI weiter im Aufwind. An der Messe vom 9. bis zum 11. Januar in den Hallen 9 und 10 der Messe Düsseldorf beteiligten sich 567 Aussteller (2023: 463) aus 29 Nationen und sorgten für ein ausverkauftes Haus. Dass einige namhafte Importeure wie Giving Europe, midocean, PF Concept oder XD Design sowie Spezialisten wie Jung since 1828, Klio, Mahlwerk oder Prodir teils mit aufwendigen Ständen nach ihrer Abstinenz im letzten Jahr wieder Flagge zeigten, untermauerte den zuletzt in Frage gestellten Status als „Europas Leitmesse für die Werbeartikelwirtschaft“ und „Place to be“ für die gesamte Branche.
Auch besucherseitig waren viele renommierte Werbeartikelagenturen aus ganz Europa vor Ort, ebenso wie Delegationen z.B. der amerikanischen Organisationen ASI und PPAI. Der Besucherzuwachs konnte jedoch nicht mit dem Ausstellerwachstum mithalten. 11.003 Besucher aus 69 Ländern zählten die Organisatoren von RX Deutschland, das sind knapp 5% mehr als in 2023, als 10.509 Besucher dem Saisonauftakt in Düsseldorf beiwohnten, wohingegen die Ausstellerzahl um satte 22,5% gewachsen ist. Viele Aussteller zeigten sich mit Frequenz und der Qualität der Gespräche daher durchaus zufrieden. Allerdings war die Erwartungshaltung deutlich höher als im Vorjahr, weswegen das Messeresümee an dem ein oder anderen Stand weniger euphorisch ausfiel.
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen in unsicheren Zeiten und drohender Rezession zeigte sich die Branche resilient, sodass die Stimmung durchaus von Optimismus getragen war und der Auftritt dem Verlauf des für viele Lieferanten und Händler positiven Geschäftsjahres 2023 entsprach: professionell und aufs Wesentliche konzentriert. Die Standinszenierungen vieler (mittel-)großer Lieferanten fielen hochwertig und aufmerksamkeitsstark aus, allerdings registrierten viele Besucher ein Gefälle zwischen Halle 10 mit zahlreichen Biggies und Halle 9, in der u.a. das Newcomer-Areal und der doch eher klein ausgefallene Bereich des Partnerlands Niederlande untergebracht waren. Doch auch hier gab es schöne Stände wie die Neukreation von Stabilo zu entdecken. Und auch die kleineren Einheitsstände der Erstaussteller und jungen Unternehmen zogen wegen des immerwährenden Hungers auf frische Ideen viele Besucher an.
Längst hat die Messe den Charakter einer Networking- und Informationsplattform angenommen, der erneut durch das Rahmenprogramm unterstrichen wurde. So bot das PSI-Vortragsprogramm eine vielfältige Wissensvermittlung zu Themen von Cybersicherheit über Rechtsverordnungen bis hin zum Verpackungsdesign. Und mit dem MoPA, Museum of Promotional Articles, wartete ein besonderes Highlight in Halle 10 auf die Besucher: Cyber-wear-Chef Steven Baumgaertner und sein Team hatten mehr als 200 Exponate zusammengesucht, die dem Werbeartikel ein Denkmal setzen und einen Blick in die Historie – und auch die Zukunft – haptischer Werbung erlauben.
Mit ihrem professionellen Erscheinungsbild ist die PSI-Messe dafür prädestiniert, auch Gattungsmarketing und Lobbyarbeit für die haptische Werbung zu betreiben. Am dritten Messetag war der Besuch von über Werbeartikelhändler eingeladenen Industriekunden zugelassen, ein Angebot, das einige Werbeartikelhändler v.a. aus dem Großraum Düsseldorf wahrnahmen. Am ersten Messetag zur Eröffnungsfeier und Pressekonferenz fand sich zudem erneut der finanzpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion MdB Markus Herbrand ein und stand für eine Podiumsdiskussion mit PSI-Chefin Petra Lassahn, Steven Baumgaertner sowie elasto-Chef Marcus Sperber zur Verfügung.
Das PSI werde „die Diskussion und den Austausch mit der Politik weiter im Blick behalten und fördern“, versprach Lassahn anschließend. Z.B. bei der PSI 2025, die vom 7. bis zum 9. Januar 2025 erneut in Düsseldorf stattfinden wird.
Ein ausführlicher Nachbericht folgt in der nächsten Ausgabe der Werbeartikel Nachrichten, Nr. 442 (31. Januar 2024).
// Mischa Delbrouck
Fotos: Mischa Delbrouck, Andreas J. Haller, Helen Lorenz, Claudia Pfeifer, Michael Scherer, © WA Media
