Am Vortrag der GWW-Trend Frühjahr, dem 7. Februar 2023, lud der GWW (Gesamtverband der Werbeartikel-Wirtschaft e.V.) zur ersten Mitgliederversammlung unter der souveränen Führung des neuen Vorstandsvorsitzenden Steven Baumgaertner ein. Zahlreiche der derzeit 446 GWW-Mitglieder hatten Vertreter in die Versammlung geschickt.

Nach Abwicklung der Formalitäten, referierte Baumgaertner über die politische Arbeit des Verbandes. U.a. in Kooperation mit dem BGA (Bundesverband für Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V.) bemüht sich der GWW in Berlin aktiv um eine Verbesserung der steuerlichen Behandlung von Werbeartikeln (Stichworte: Aufzeichnungspflicht und Wertgrenze). Bei Terminen im Bundesfinanzministerium bzw. mit den FDP-MdB Markus Herbrand, Manfred Todtenhausen und Katja Hessel wurde der Forderung nach steuerrechtlicher Gleichbehandlung Nachdruck verliehen.

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Der neue Vorstandsvorsitzende des GWW, Steven Baumgaertner, führte durch die Versammlung.

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446 Mitglieder zählt der GWW derzeit – 34 Unternehmen sind seit der letzten JHV eingetreten.

Anschließend stellten die Gremien Beirat und Young Professionals ihre Arbeit vor. Sodann berichtete Baumgaertner über die Pläne des GWW, eine zweite Phase der Emotionsforschungs-Studie einzuläuten. Zusammen mit dem Marktforschungsinstitut september Strategie & Forschung soll anhand von Best Cases analysiert werden, an welchem Punkt einer Kampagne Werbeartikel bestimmte Emotionen besonders gut auslösen können. Vorstandskollege Ingo Malinowski berichtete anschließend über die neue interaktive Plattform Intracommunity. Einziger Abstimmungspunkt des Tages war der neu gefasste Ehrenkodex, den Beiratsmitglied Patrick Döring vorstellte, und der mit 90 Stimmen für den Entwurf bei zwei Enthaltungen ohne Gegenstimme angenommen wurde.

Anders als es im Vorfeld verlautbarte, standen zwei weitere Entscheidungen noch nicht zur Abstimmung. Geplant ist eine Satzungsänderung, die Rechtsanwalt Kai Koschorreck den anwesenden Mitgliedern noch einmal ausführlich vorstellte. In einem ersten Schritt sind nur moderate Anpassungen vorgesehen. U.a. wurden die Abläufe bei Bewerbungen und Nachnominierungen der Vorstandsmitglieder festgelegt und eine Möglichkeit eingeräumt, Versammlungen auch digital oder hybrid durchzuführen. Weitere die Strukturen des Verbandes betreffende Änderungen der Satzung werden erst in einem zweiten Schritt erarbeitet. Ein konkreter Zeitplan für diese „Satzung 2.0“ liegt bislang nicht vor.

Emotional wurde es bei der Frage zur Beendigung der GWW-Mitgliedschaft von Giffits. Nachdem das Unternehmen im Winter 2020/2021 eine Abmahnwelle wegen des Verstoßes gegen die EU-Bio-Verordnung ausgelöst hatte, hatten sich mehrere GWW-Mitglieder juristisch erfolgreich gegen die Abmahnungen gewandt und nun im Nachgang ein Ausschlussverfahren gegenüber Giffits angeregt. Giffits-Geschäftsführer Marcus Schulz bekam die Gelegenheit, seine Position darzustellen und bekannte, weiterhin gern im GWW verbleiben zu wollen. Seine Ausführungen stießen jedoch auf wenig Verständnis im Plenum: Mehrere Wortbeiträge kritisierten das Gebaren, das der gemeinschaftlichen Zusammenarbeit innerhalb eines Verbandes nicht gerecht würde. Ob ein Ausschlussverfahren angestrengt wird, wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.

Mit einem Ausblick auf die Zukunftsperspektiven der Werbeartikelbranche und der Verkündung der neuesten Zahlen aus dem Werbeartikel-Monitor 2023 – die Branche verzeichnete in 2022 ein Plus von 6% und erzielte 2,8 Mrd. Euro Umsatz – schloss die Versammlung.

// Dr. Mischa Delbrouck

www.gww.de

Fotos: Mischa Delbrouck, © WA Media GmbH

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