IMG 7451 - GWW-JHV: Messekonzept für 2025 vorgestellt

Der GWW-Vorsitzende Frank Jansen.

Rechenschaftsberichte, die Planung für die GWW-Messen 2025 und die Präsentation der Ergebnisse der Werbeartikelmonitors standen auf der Agenda der Jahreshauptversammlung des GWW (Gesamtverband der Werbeartikel-Wirtschaft e.V.) am 4. und 5. Juni in Bad Nauheim.

Der erste Tag der Tagung im Parkhotel Dolce by Wyndham verlief weitestgehend unaufgeregt. Nach den Sektionssitzungen am Vormittag begrüßte der GWW-Vorsitzende Frank Jansen die Vertreter von 81 stimmberechtigten Mitgliedern – insgesamt hat der GWW derzeit 450 Mitglieder. GWW-Geschäftsführer Ralf Samuel präsentierte den Bericht zur Verbandsarbeit, es folgten der von Steuerberater Bernd Frings vorgetragene Wirtschaftsbericht und der Bericht des Kassenprüfers Wolfgang Schmidt. Anschließend wurden Vorstand und Geschäftsführung ohne Gegenstimme bei drei Enthaltungen bzw. einer Enthaltung entlastet. Jansen berichtete von der politischen Arbeit des Verbandes und dem Netzwerk, das sich der GWW im Zusammenspiel mit anderen Verbänden aufbaut. Das Schreiben des Bundesfinanzministeriums zur Abgrenzung von Werbeartikeln und Geschenken betrachtet der Vorstand nach Beratung durch Steuerexperten nach wie vor als nicht zielführend. Die Option, den Klageweg zu beschreiten, um gegen die Ungleichbehandlung bzgl. der steuerlichen Vorschriften gegenüber anderen Werbemedien vorzugehen, wurde noch einmal aufgeblendet.

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Ralf Samuel, Geschäftsführer des GWW, stellte den Jahresbericht vor.

Der Beirat, vertreten durch Eva Hassenbach (Hassenbach Werbemittel) und Christiane Nemetz (e!xact), stellte seine Arbeit vor, Linus Böll (Troika) von den Young Professionals – einer Gruppierung innerhalb des GWW für U36-Führungkräfte – berichtete u.a. über den Erfolg der ersten Young Professionals-Akademie. Ralf Uwe Schneider vertritt die Farben des GWW beim in Gründung befindlichen europäischen Dachverband EAC (European Association Cooperation) und zeigte den Mitgliedern die Notwendigkeiten zur europäischen Vernetzung auf, bevor Silvan Dolezalek (CosmoShop) die wichtigsten Features des digitalen Arbeitstools HumHub präsentierte, das zur internen GWW-Kommunikation künftig verwendet werden soll. Mit einem sehr allgemein gehaltenen Vortrag der Unternehmensberaterin Bettina Schlüter zum Thema „Nachhaltiges Wirtschaften“ schloss der erste Tag, bevor sich die Teilnehmer der Tagung zum abendlichen BBQ zusammentrafen.

Kooperation mit Expo 4.0

Der zweite Tag der Tagung stand zunächst im Zeichen der GWW-Messeformate Trend und Newsweek. Samuel verwies auf die Ergebnisse einer Umfrage zur GWW-Trend. Jeweils rund 100 „Aussteller“ und „Besucher“ hatten an der Befragung teilgenommen, durch die sich der Verband nun legitimiert sieht, neben der Herbst-Trend, die am 24. September d.J. in Köln stattfinden wird, am 12. Februar 2025 erneut eine Frühjahrsausgabe der Trend auszurichten – und zwar in Kooperation mit der Messe Stuttgart am Vortag der Expo 4.0.

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Vertreter von 81 stimmberechtigten Mitgliedern waren anwesend. Insgesamt hat der GWW derzeit 450 Mitglieder.

Vorstandsmitglied Elke Bobek (promodoro), die bei der Planung federführend war, erläuterte das neue Konzept: Die Frühjahrs-Trend soll in einer eigenen Halle, aber in direkter Nachbarschaft der Expo 4.0. mit ihren zwei Messen TecStyle Visions und Wetec, stattfinden. Am gleichen Ort findet dann tags darauf die erste Station der Newsweek statt und ersetzt die Giveadays, die bislang im Verbund der Expo 4.0 das Segment der haptischen Werbung repräsentiert haben. Durch separate Einlasskontrollen, so Bobek, werde sichergestellt, dass nur die für die jeweiligen Besuchergruppen qualifizierten Besucher Eintritt erhielten. Textilern, die einen Stand auf der für diese Produktgruppe wichtigen TecStyle hätten, stünde es frei, bei der Newsweek in Stuttgart auszusetzen, die restlichen Stationen der Roadshow aber zu belegen.

Der Verband wird die Newsweek 2025 beträchtlich nach vorne verlegen: Neben dem 12. Februar in Stuttgart sind bereits Stationen in Hamburg (19. Februar) und Frankfurt (23. März.) fixiert, zusätzliche „potenzielle Wochen“ für weitere Newsweek-Termine sind die Kalenderwochen 8, 11, 14, 19, 20 und 21. Dass der GWW mit dieser geplanten Terminierung in den messereichen Monaten Februar und März vielen etablierten Veranstaltungen in die Quere kommt und für zusätzlichen Druck im Terminkalender der Aussteller sorgt, nahmen viele der Anwesenden ebenso wie das neue Konzept in Stuttgart mit Verwunderung zur Kenntnis, was sicherlich im Anschluss zu neuen Diskussionen führen wird.

Umsatzwachstum

Dr. Markus Preißner, Wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Handelsforschung (IfH), präsentierte im Anschluss die Ergebnisse des Werbeartikel-Monitors 2023, den das Institut im Auftrag des GWW durchgeführt hat. Mit 3,36 Mrd. Euro Jahresumsatz liegt das Marktvolumen 7,1% über dem Niveau von 2022. Allerdings ist die Vergleichbarkeit der Zahlen schwierig, da erstmals nicht 500 werbetreibende Unternehmen nach ihren Ausgaben, sondern 230 Unternehmen aus der Branche für die aktuelle Erhebung befragt worden sind.

Bevor die Jahreshauptversammlung mit einem Vortrag des Rechtsanwalts Kai Koschorreck zur EU-Produktsicherheitsverordnung und anschließender Diskussionsrunde schloss, stellte Beiratsmitglied Mirco Häßlich (WER) einen Vorschlag für die umstrittenen Aufwandsentschädigungen der Vorstandsmitglieder vor: Fortan stehe dem gesamten Vorstand ein Budget von jährlich 48.000 Euro zur Verfügung, aus dem die Vorstandsmitglieder Aufwandsentschädigungen entnehmen könnten. Hatte die durch den Vorstand im Herbst 2023 verkündete Entscheidung, Verbandtätigkeiten über zehn Stunden/Monat mit 40 bzw. 70 Euro pro Stunde abzurechnen, zuvor für Kontroversen gesorgt, wurde der neue Vorschlag augenscheinlich von den Anwesenden akzeptiert. Seine Umsetzung bedarf allerdings einer Satzungsänderung und der formalen Zustimmung der Mitglieder.

// Till Barth/Dr. Mischa Delbrouck

www.gww.de

Fotos: Mischa Delbrouck, © WA Media GmbH